Fernwärme in Hochdahl Stadtwerke Erkrath präsentieren Dekarbonisierungsstrategie

Hochdahl · Die Fernwärme in Hochdahl soll sauber werden oder - wie der Fachmann sagt - dekarbonisiert werden - was so viel bedeutet wie der Verzicht beziehungsweise die Reduktion der Nutzung von CO2 verursachenden Technologien durch eine Mischung von so genannter „grüner“ Energiequellen wie beispielsweise Solarenergie oder Erdwärme.

 Stadtwerke-Chef Gregor Jeken hat ein Ziel: Die Fernwärme in Hochdahl bis 2030 „grün“ zu machen.

Stadtwerke-Chef Gregor Jeken hat ein Ziel: Die Fernwärme in Hochdahl bis 2030 „grün“ zu machen.

Foto: Martin Leclaire/Stadtwerke Erkrath

Anfang dieses Jahres haben die Stadtwerke Erkrath das Hochdahler Fernwärmenetz der Eon gekauft. Der fließende Übergang ist zum Ende 2022 abgeschlossen und liegt ab dem 1. Januar 2023 komplett in den Händen der Stadtwerke. Das oberste Ziel: Die lokale Fernwärme soll bis 2030 ohne fossile Energieträger auskommen. Dafür wurden und werden Analysen zur Netzoptimierungsmaßnahmen in Form von Transformationsplänen erstellt: Vorlauftemperaturen im Primär- und Sekundärnetz sollen verringert werden, ebenso die Netzverluste und außerdem soll das Netz durch einen hydraulischen Abgleich optimiert werden. Klingt alles sehr technisch und ist es tatsächlich auch.

Wichtig ist, dass am Ende der CO2-Austausch gleich Null ist und das mit Hilfe von sauberen Alternativen wie Solarthermie, Wärmepumpen, Geothermie, Wasserstoff und Biomasse. Derzeit wird in Erkrath an unterschiedlichen Stellen gebohrt, um herauszufinden wo Potenzial für die Gewinnung von Erdwärme besteht. Flächen für die Solarthermie wären beispielsweise auf städtischen Flächen an den Standorten „Kleines Bruchhausen“, dem Friedhof und an der Sternwarte vorhanden. Benötigt wird hier eine Gesamtfläche von 23.167 Quadratmeter.

Das Fernwärmenetz versorgt derzeit rund 8.200 Privat- und rund 200 Gewerbekunden mit Warmwasser und dem Beheizen von Wohnräumen. Das Fernheizwerk stammt aus dem Jahr 1966. Damals wurde die ESSO AG von der Entwicklungsgesellschaft Hochdahl mit dem Bau und dem Betrieb der Anlage beauftragt.

Die Kosten für die Umstrukturierung des Hochdahler Fernwämenetzes belaufen sich derzeit auf 50 Millionen Euro. Anträge auf mögliche Fördermittel sollen diese stattliche Summe auf rund die Hälfte minimieren. Beratend stehen den Stadtwerken bei diesem Projekt die Hochschule Düsseldorf, die Enerko GmbH und das Fraunhofer Institut zur Seite. Dipl.-Ing. Jens Kötter ist als Projektmanager für Erneuerbare Energien eingesetzt.

(nic)
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