Nachlese Riesengaudi beim Oktoberfest im Johanniter-Haus Erkrath

Hochdahl · Mittlerweile ist es schon eine Tradition: Im Johanniter-Haus Erkrath hieß es am vergangenen Freitag wieder „O’zapft is!“. Rund 30 Seniorinnen und Senioren aus den barrierefreien Wohnungen des Hauses und aus dem Quartier strömten in die Begegnungsstätte „Alt und Jung“ des Johanniter-Hauses.

Der Höhepunkt des Oktoberfest in der Johanniterstätte: Eine fröhliche Polonäse.

Foto: Niklas Gründker

Bei alkoholfreiem Bier, Kräuterlimonade, Weißwurst und Co. stand einem zünftigen Oktoberfest nichts mehr im Weg. Wie auch in den Jahren zuvor hatten Eva Flader und Gabi Gründker einen Musiker für Livemusik engagiert: Dierk Große von der Band „Turn-On“ verstand es, die Senioren gekonnt zu unterhalten, und spielte einen Hit nach dem anderen, sodass es keinen mehr auf den Plätzen hielt. Es wurde geschunkelt, gesungen und getanzt. Klassisch zum Oktoberfest hatte er sich in Tracht geworfen und rundete das Flair in Lederhose perfekt ab. Mit Keyboard und Akkordeon heizte er die Stimmung immer wieder an und stellte schon zu Beginn fest: „Ihr macht ja Party hier, mein Gott, das ist ja fast wie in der Disco!“. Auch Eva Flader und Gabi Gründker hatten sich passend zum Oktoberfest gekleidet: Auf einem T-Shirt verrieten sie: „Mei Dirndl is in der Wäsch“ während das zweite „Ersatzdirndl“ titelte.

Von 14.30 Uhr bis 17 Uhr wurde am Freitagnachmittag gefeiert. Ganz besonders freuten sich die Leiterinnen der Begegnungsstätte, dass auch Gäste, die nicht mehr ganz so mobil sind, mitschunkelten, auf ihren Plätzen mit wippten und den Rollator zum Teil einfach stehen ließen, um sich auf die Tanzfläche zu wagen. „Die jungen Leute da drüben“, scherzten einige über ihre tanzenden Gleichaltrigen, während andere eine kurze Pause nur mit einem Augenzwinkern begründeten: „Wir wollen es ja nicht übertreiben.“ Der absolute Höhepunkt war eine Polonäse, die sich durch die ganze Begegnungsstätte zog und der sich begeistert fast alle anschlossen.

So viel gute Stimmung blieb nicht unbemerkt: Nicht nur Eltern und Kinder aus der KiTa des Johanniter-Hauses lugten interessiert herein, auch andere Besuchende steckten neugierig den Kopf durch die Türe in die Begegnungsstätte. Selbst der Pflegedienst, der sich um die Bewohnenden des Hauses kümmert, ließ es sich nicht nehmen, spontan mit einer 96-Jährigen zu „Cordula Grün“ zu tanzen, bevor es dann in die Wohnung zum eigentlichen Einsatz ging. „Hier ist ja Stimmung,“ freute sich Frau Hoppe beim Verlassen der Begegnungsstätte.

Ganz zum Schluss – und nachdem er bereits einige Minuten überzogen hatte – bedankte sich dann auch Dierk Große noch einmal bei seinem Publikum: „Das war die beste Veranstaltung ever! Von Anfang bis Ende war hier nur Stimmung!“ Dem konnten auch Eva Flader und Gabi Gründker nur zustimmen. Natürlich steckt hinter einer solchen Feier für die beiden immer ein großer Organisationsaufwand, aber: „Für die Senioren ist das eine Arbeit, die wir gerne machen. Es ist toll zu sehen, wie viel Energie eine solche Feier bei unseren Gästen freisetzt“, erklären sie. Diesen bleibt am Ende sicherlich ein zünftiger Nachmittag in Erinnerung, der dem Münchner Oktoberfest in nichts nachsteht – naja, fast jedenfalls.

(NG)