Die Nähe zum Bürger war für sie während ihrer Zeit in der Lokalpolitik immer das Wichtigste. Regina Wedding hat stets ein offenes Ohr für die Sorgen, Nöte und Anregungen der Menschen dieser Stadt. Zwei Leitsprüche haben sie durch diese Zeit getragen: „Bürgernähe ist das Wichtigste“ und „Begegne dem politisch Andersdenkenden stets mit Respekt und achte seine Meinung.“ „Ich habe versucht, dies zu beherzigen und umzusetzen“, sagt sie uns im Gespräch. Ihre letzten beiden offiziellen Termine als stellvertretende Bürgermeisterin hatte sie bei der Eröffnung des Künstler- und Freizeitmarktes in der Realschule Erkrath und beim Richtfest auf Posemarre (wir berichteten). Nun heißt es erst einmal durchatmen und auf Pilgerreise gehen. „Vom 20. bis 31. Oktober geht es für mich und Vertretern meiner Kirchengemeinde nach Tansania. Ich bin schon ganz aufgeregt, weil ich noch nie so weit geflogen bin“, verrät sie uns.
Im Rat wurde sie während der vergangenen Sitzung inklusive einem wunderschönen Blumenstrauß von ihren politischen Weggefährten und Weggefährtinnen verabschiedet. Der 31. Oktober ist dann quasi ihr letzter Arbeitstag als stellvertretende Bürgermeisterin und Ratsmitglied.
Am 13. November hat sie dann während der Veranstaltung „Erkrath ehrt“ in der Stadthalle Erkrath noch einmal einen großen Moment. Und danach? „Nun, dann habe ich erst einmal noch nicht so viel geplant. Es steht noch mein Geburtstag am 29. November an und die traditionelle Wunschbaum-Aktion, die ich seit vielen Jahren begleite und dann wird ja schon die Vorweihnachtszeit eingeläutet.“ Doch nun einfach die Hände in den Schoß legen und in den Tag hinein leben, das ist nichts für Regina Wedding. „Ich möchte mich auf jeden Fall ehrenamtlich weiterhin engagieren, beispielsweise im Tierschutz.“ Außerdem möchte sie gerne als sachkundige Bürgerin im Ausschuss für Feuerwehrangelegenheiten und im Aufsichtsrat der Stadtwerke Erkrath aktiv bleiben. In ihrer neu gewonnen Freizeit wird sie Spaziergänge mit ihrem Mann entlang der Sternwarte genießen und „wenn mein Mann mich lässt“ im Garten arbeiten. „Es ist nämlich eigentlich sein Garten“, verrät sie mit einem Augenzwinkern.
26 Jahre stellvertretende Bürgermeisterin und 36 Jahre Ratsmitglied der CDU Erkrath: Das ist eine lange Zeit, auf die die bald 77-Jährige gerne zurückblickt. „Ich habe immer eine große Freude, Dankbarkeit und Respekt vor dieser großartigen Aufgabe empfunden und vor allem Dankbarkeit gegenüber den Menschen, die mir in all‘ den Jahren ihr Vertrauen geschenkt haben“, sagt sie uns.
Ihre persönlichen Höhepunkte während ihrer Laufbahn in Erkrath waren beispielsweise die damalige Vereinigung von Bürgermeister Christoph Schultz, der Empfang von Ministerpräsident Wolfgang Clement gemeinsam mit Ottmar Langer (damals erster Vorsitzender des Handwerkerkreis Erkrath) auf dem Handwerkermarkt Erkrath, die Besuche bei den runden Geburtstagen der Senioren und Seniorinnen ab 90 Jahren oder aber auch die Organisation der insgesamt 17 ökumenischen Gottesdienste gemeinsam mit Annette Kirchhoff (CDU) und Wolfgang Schriegel (BmU). Das politische Geschehen wird sie natürlich auch weiterhin im Auge behalten, nur eben nicht mehr in den vorderen Reihen.
„Aber das ist in Ordnung. Ich möchte nun Platz machen für die jüngere Generation, die in unserer schönen Stadt etwas bewirken möchten“, sagt sie abschließend. Während der Ratssitzung am 6. November wird dann die Nachfolge von Regina Wedding gewählt.