Jedem Ende wohnt ein Anfang inne

Seit mehr als 25 Jahren begleitet das Franziskus-Hospiz Menschen auf ihrem letzten Weg. Nun steht eine Erweiterung an, die dem wachsenden Bedarf nach Palliativversorgung sowie ambulanter und stationärer Hospizarbeit gerecht werden soll.

 Hospizleiter Robert Bosch mit zwei seiner Mitarbeiterinnen und FSJ’lerinnen.

Hospizleiter Robert Bosch mit zwei seiner Mitarbeiterinnen und FSJ’lerinnen.

Foto: RG

(RG) Wer noch nie ein Hospiz von innen gesehen hat, wird von der Atmosphäre des Franziskus-Hospizes überrascht sein. In der Mitte des Gebäudekomplexes bietet sich ein sonniger Innenhof mit plätscherndem Brunnen, der zum Verweilen einlädt. Wer gern im Schatten am Waldrand sitzt, findet hinter dem Gebäude einen gepflasterten Bereich mit Stuhlkreis. Im Inneren bieten sich verschiedene Gemeinschaftsräume. "Die Küche ist jederzeit zugänglich, damit die Menschen hier im Haus essen können, wenn sie gerade einmal Appetit haben", erklärt Hospizleiter Robert Bosch bei einer kleinen Führung durchs Haus. Ein Raum der Stille dient dem Gedenken an die Menschen, die bereits von uns gegangen sind. Viele Bilder schmücken die Wände, die meisten gemalt von Menschen in diesem Haus. Darunter auch eine ganze Serie zum Sonnengesang von Franz von Assisi. Hier fühlt es sich nicht traurig an, sondern friedlich und weit. Häuser wie das Franziskus-Hospiz sind in einer Zeit, in der sich die Gesellschaft immer weiter vom Tod entfernt hat, wichtig. Immer weniger Menschen sterben im Kreise ihrer Familie.

Die berufliche Mobilität hat Familien auseinandergerissen und je weniger der Tod zum Leben in der Familie gehört, desto größer reagieren die Menschen ängstlich auf ihn. Als Bundesmodellprojekt wurde das Hospiz-Zentrum ursprünglich mit Ambulantem Hospiz, Tageshospiz und Stationärem Hospiz eröffnet. Die Integration aller Hospiz-Dienste unter einem Dach war zur damaligen Zeit einmalig. Das Tageshospiz fand allerdings nie die Auslastung, mit der man gerechnet hatte, so dass es nach zehn Jahren eingestellt wurde. 2007 entstand unter Mitwirkung des Franziskus-Hospizes das Palliativnetzwerk im Kreis Mettmann. Im gleichen Jahr wurde im Franziskus-Hospiz ein Bildungszentrum aufgebaut, das Einrichtungen und Fachkräften aus der Region zur Verfügung steht und auch die vielen Ehrenamtlichen qualifiziert und weiterbildet, die die Hospizarbeit jährlich mit vielen tausend ehrenamtlichen Stunden unterstützen.

Seit 2013 kooperiert das Ambulante Hospizpflegeteam mit der SAPV und ist in das Team der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung der SAPV Mettmann eingebunden. Der geplante Erweiterungsbau, der zwei weitere Betten bereitstellen soll, wird im unteren Teil einen Veranstaltungsraum und Büroräume für das Palliativzentrum bieten. Gleichzeitig soll eine Sanierung in den bisherigen Räumlichkeiten des Hospizzentrums erfolgen. All das wird über Spenden finanziert. Ein Drittel davon erhält das Hospiz bereits über die Deutsche Fernsehlotterie. Für die verbleibende Summe wird eine Spendenbausteinaktion ins Leben gerufen, bei der Spender für 50 Euro einen Danke-Baustein erhalten.

Auf den größeren Tafeln ist gegen eine Spende ab 1000 Euro auch die Veröffentlichung von Logo, Namen oder Spruch möglich. Die Hospizbewegung ist aus der Bürgerschaft entsprungen und so wird wohl auch der benötigte Erweiterungsbau mit Unterstützung vieler Bürger wachsen. "Die Spendenaktion wird voraussichtlich Ende Juni beginnen. Erster Spatenstich ist im September", kündigt Hospizleiter Robert Bosch an.

Das Franziskus-Hospiz bietet FSJ-Stellen. Eine ist noch zu vergeben. Bei Interesse und für Fragen steht Robert Bosch, Hospizleiter, unter der Rufnummer 02104/93 72 0 zur Verfügung. Weitere Infos gibt es auch über die Website www.franziskus-hospiz-hochdahl.de.

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