50 Jahre Schachclub Erkrath Auge in Auge mit dem Europameister

Erkrath · Vor 50 Jahren, am 28. Mai 1973 wurde der Schachclub Erkrath 1973 in unserer Stadt gegründet. Der Verein entspringt dem SSV Hochdahl. Von den damaligen Gründungsmitgliedern lebt heute noch Winfried Albrecht. Anlässlich des Jubiläums fand an diesem Tag eine Simultanschach-Veranstaltung mit dem amtierenden Schach Europameister Matthias Blübaum statt.

 Simultanschach mit dem Europameister Matthias Blübaum in der Begegnungsstätte Gerberstraße.

Simultanschach mit dem Europameister Matthias Blübaum in der Begegnungsstätte Gerberstraße.

Foto: Gabi Gründker

Timo Mieruch, der zweite Vorsitzende und Materialwart des Vereins, begrüßte zu Beginn der Veranstaltung alle Anwesenden. Er selbst ist seit 25 Jahren Mitglied im Verein. Insbesondere ist die Freude über die Jugend groß: Unter Jugendwart Jerome Neumair erhielt der Verein in den vergangenen Jahren viel jugendlichen Zuwachs. „Von 89 Mitgliedern des Vereins sind mehr als die Hälfte der Mitglieder, 45 an der Zahl, in der Jugendabteilung“, erklärt Daniel David, erster Vorsitzender des Vereins.

Neben dem Schachverein richtete auch Marc Göckeritz, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Erkrath, ein paar Worte an alle Schachbegeisterten: Er selbst hatte mit zwölf Jahren über einen Freund einmal in einen Schachverein hineingeschnuppert aber schnell gemerkt, dass dieser Sport nichts für ihn sei. „Das Schöne an dem Sport ist aber - man kommt zusammen, egal in welchem Alter spielt man gegeneinander. Es ist schön als Stadt zu sehen, dass wir Vereine haben, die die Fahne für die Jugendarbeit hochhalten. Es ist toll zu sehen, dass viele junge Menschen hier heute gekommen sind, um sich mit einem Europameister zu messen.”

Sich mit dem Europameister Matthias Blübaum messen, das durften an diesem Pfingstsonntag gleich 35 Personen - gleichzeitig. Verteilt auf zwei Räume der Caritas Begegnungsstätte an der Gerberstraße waren 35 Schachbretter aufgebaut, an denen Schachspielende allen Alters saßen. Dabei bewegten die Herausforderer sich auf einem breiten Spektrum. Die „Deutsche Wertungszahl“, kurz DWZ, gibt im Schach die Spielstärke eines Spielers an. Matthias Blübaum besitzt aktuell mit einer DWZ von 2671 die zweithöchste deutsche Wertungszahl. An dem Simultanevent nahmen ungewertete, aber auch gewertete Spieler teil, die sich zwischen 800 und 2050 DWZ bewegen.

Spieler aus dem Erkrather Schachverein, aber auch Spieler aus den Vereinen aus Gerresheim, Kaarst, Düsseldorf, Neuss, Ratingen, Monheim und Lintorf waren zu diesem Event gekommen. Auch Spielerinnen wollten sich mit Matthias Blübaum messen.

Die Regeln für die Simultanveranstaltung waren simpel: Matthias Blübaum geht immer in einer Runde an den Brettern vorbei. Wenn Matthias Blübaum am Brett steht, darf gezogen werden. Es wird ohne Schachuhr gespielt, sodass die Bedenkzeit unbegrenzt ist. Ist der Spieler nicht bereit, wenn der Europameister bei ihm ist, geht dieser zunächst weiter, bis er in der nächsten Runde wieder am Brett angekommen ist.

Durch den Schachverein wurde auch für die Verpflegung der Teilnehmenden gesorgt. Während die Teilnehmenden schon in ihre Spiele vertieft waren, wurde ein kleines Buffet mit chinesischen Köstlichkeiten aufgebaut, sodass sich nach einer abgeschlossenen Partie gestärkt werden konnte. Drei Stunden nach Beginn der Spiele verblieben nur noch sechs Schachbretter. Nach ungefähr vier Stunden war dann auch die letzte Partie beendet. Von den insgesamt 35 Partien, die Matthias Blübaum simultan spielte, verlor er nur eine einzige, gegen Yaroslav Bilenko aus dem Schachverein aus Gerresheim, der eine DWZ von 1982 besitzt. Auch Jugendwart Jerome Neumair freut sich über das gelungene Simultanevent: „Das war ein toller Erfolg!”. Er ist mit seiner DWZ von 2050 der am besten bewertete Herausforderer und erzielte unentschieden, ein Remis, gegen den amtierenden Europameister.

(Niklas Gründker)
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