Dieser Mann starb in Unterfeldhaus

Unterfeldhaus · Der Soldat auf diesem Foto ist schon lange tot, genauer gesagt seit 70 Jahren. Er wurde vermutlich Opfer eines Kriegsverbrechens, nachdem er über Unterfeldhaus aus dem Flugzeug sprang.

(nic) Es war der 12. Dezember 1944, als Bertram Edward William Hall, ein kanadischer Offizier und Funker, zusammen mit vier weiteren Besatzungsmitgliedern nach dem verheerenden Angriff einer Junkers Ju 88G, aus dem in Flammen stehenden Lancaster-Bomber mit seinem Fallschirm in die schwarze Nacht springt. Er landet, leicht verwundet, in der Nähe des ehemaligen Bauernhofes, der sich gegenüber des heute noch existierenden Thieleshofs befand und wurde vom Ortsgruppenführer Heinrich Thiele aufgefunden und wenig später von ihm tot auf dem Hildener Friedhof eingeliefert und beerdigt. Die Maschine stürzte in dem heutigen Wildpark im Grafenberger Wald ab. Jahrzehnte später werden hier noch Wrackteile geborgen.

Einer, den diese schicksalhafte Nacht noch heute fesselt, ist Thomas Boller. Der Bodendenkmalpfleger sucht unter anderem nach historischen Fotografien. "Ich suche Bilder von dem Bauernhof", sagt er. "Dieser befand sich auf der heutigen Straße Überhaan in Unterfeldhaus, wenige Meter vom Eselsbach entfernt. Abgerissen wurde er, so schätze ich, um 1984. Heute befinden sich hier Einfamilien-Reihenhäuser." Boller plant ein Buch über diese tragische Nacht zu schreiben.

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