Sprache ist der Schlüssel

Hochdahl · Wie könnte man gelungene Integration besser hinbekommen, als mit einem fundierten Sprachwissen. Dessen ist sich der Freundeskreis für Flüchtlinge sicher und unterstützt in sämtlichen Bereichen die Sprachförderung von Flüchtlingen.

 Dr. Michael Flüß, Dr. Heinz Gärtner, Monika Funke, Dieter Thelen und Prof. Johannes Ringel.

Dr. Michael Flüß, Dr. Heinz Gärtner, Monika Funke, Dieter Thelen und Prof. Johannes Ringel.

Foto: tb

(tb) Rund 25 Ehrenamtler engagieren sich regelmäßig und geben Deutschunterricht. "Wie viele es genau sind, wissen wir ehrlich gesagt nicht. Der Unterricht hat sich oft einfach verselbstständigt", weiß Schatzmeister Dieter Thelen. Doch die finanziellen Mittel des Vereins sind nicht unendlich. Besonders Lehrbücher nehmen einen hohen Kostenfaktor im Vereinsalltag ein. "Allein 2016 haben wir 3.000 Euro für Lehrmaterialien ausgegeben", weiß Vorsitzende Monika Funke. Damit unterstützt der Verein nicht ausschließlich die eigenen Ehrenamtler, sondern übernimmt des öfteren Rechnungen von Seiten der VHS. "Die Zusammenarbeit mit der Volkshochschule funktioniert großartig, doch leider reichen die Mittel des Jobcenters sowie dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BaMF) nicht immer aus", verraten die Vorstandsmitglieder. Zudem wird nicht jedem Flüchtling automatisch die Chance auf einen solchen Kurs gegeben. Derzeit wird nur jenen Personen Förderung zuteil, die aus Kriegsgebieten stammen, wie beispielsweise dem Irak, Iran oder Syrien. Flüchtlinge aus sicheren Herkunftsländern hingegen haben kein Anrecht auf Förderung.

"Regularien, die sich immer wieder ändern. Man blickt irgendwann selbst nicht mehr durch", so Monika Funke, die besonders den Kreis gesteuerten Integration Point als "stark überlastet" betitelt. Damit der Finanzpool, aus dem auch in Zukunft für den Förderaspekt geschöpft werden kann, so schnell nicht versiegt, haben sich die Mitglieder des Rotary Clubs Neandertal bereits im Vorjahr anlässlich ihres 25jährigen Jubiläums zu einer umfangreichen Spende zusammengeschlossen. Zusammen mit dem Unternehmerverein "Erkrath Initial" konnten auf diesem Weg 5.000 Euro für die Arbeit des Freundeskreises gesammelt werden.

"Sprachkenntnisse sind der Schlüssel zum Erfolg", ist sich Rotarier Heinz Gärtner sicher. Das Clubmitglied geht zudem davon aus, dass ein gegenseitiger Nutzen für Unternehmen und Flüchtlinge geschaffen werden kann, sind die richtigen Sprachkenntnisse erst einmal vorhanden. "Die Wirtschaft ist immer wieder auf der Suche nach kompetenten und motivierten Mitarbeitern." Für das unermüdliche Engagement des Freundeskreises sind die Rotarier sehr dankbar. "Wir appellieren zudem an Unternehmer, sich Praktikanten aus den Reihen der Flüchtlinge zu nehmen und diese Menschen in diesem Zusammenhang eine Chance zu geben."

Info:
Derzeit beherbergt Erkrath rund 800 Flüchtlinge, wobei einige Personen der Kommune bereits fest zugewiesen wurden und demnach in eigenen Wohnungen untergebracht sind.

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