Sternwarte wird 50!

2017 soll für das Stellarium Erkrath und hoffentlich alle Besucher ein ganz besonderes Jahr werden.

(RG) "In diesem Jahr ist nur mit einem kleinen kosmischen Ereignis zu rechnen. Am 7. August um 19.21 Uhr gibt es eine partielle Mondfinsternis. Nichts Spektakuläres", erfahren wir von Thomas Niemann, Dozent am Planetarium. Dafür dürfen sich Besucher des Planetariums im Februar gleich über drei Premieren freuen. Neu im Programm sind die Entdeckerreise' 'Sterne über dem neanderland‘, die Familienveranstaltung 'POLARIS — Das Weltraum U-Boot und das Geheimnis der Polarnacht‘ und 'Ferne Welten — Fremdes Leben‘, ebenfalls eine Familienveranstaltung. Das Gesamtprogramm bietet im ersten Trimester viele zusätzliche Veranstaltungen in den Osterferien. Für Kindergärten und Schulen können spezielle Termine vereinbart werden.

Das Planetarium ist in einer Zeit, in der die Nachfrage nach guten Absolventen der sogenannten MINT-Fächer in Schule und Studium groß ist, ein wichtiger außerschulischer Lernort. Für die Förderung der Nachwuchstalente, deren Stärken in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik liegen, engagiert sich die Sternwarte Neanderhöhe Hochdahl seit vielen Jahren. Zehn- bis 15-Jährige finden im Computer- oder Astronomie-Club Gleichgesinnte zum Basteln und Forschen. Im Club für Durchblicker finden Jugendliche ab 15 Jahren die Möglichkeit ihre erworbenen Astronomie-Kenntnisse auf eine wissenschaftliche Ebene zu heben. Für interessierte Schüler besteht auch die Möglichkeit, schulische Facharbeiten in Zusammenarbeit mit der Sternwarte zu erstellen.

Im Bereich Digitale Astrofotografie erstellte Sarah Joswig, Jahrgang 11, 2014 die Facharbeit 'Die Suche nach Exoplaneten‘ und belegte damit den zweiten Platz des Dr.-Hans-Riegel-Preises, der gemeinsam mit dem Fachbereich Physik der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf verliehen wurde. Mit der 'Spektralanalyse eine Doppelsterns‘ folgte Alexander Niklas 2015 ihrem Beispiel und erstellte eine Facharbeit, mit der er sich nun auch bei 'Jugend forscht‘ beworben hat. Für das breit gefächertes Angebot für Kinder und Jugendliche und für die Betreuung von Projekten erhielt die Sternwarte im November letzten Jahres den zweiten Preis des Reiff-Förderpreises. Aus dem Preisgeld wurde ein DADOS-Spektrograf für die AG Spektrografie angeschafft, der nun wiederum das Projekt 'Spektroskopischer Nachweis von Stoffen im Orion Nebel‘ von Thilo Scharnhorst und Simon Michau ermöglicht.

Diese kleine Zusammenfassung kann nur einen kleinen Teil dessen zeigen, was die Sternwarte in 50 Jahren geschafft und geboten hat, denn so alt wird sie in diesem Jahr. "Feiern möchte ich eigentlich erst, wenn sich unser größter Wunsch zum Geburtstag erfüllt", verrät uns der 1. Vorsitzende Dipl.-Ing. Dr. Peter Richter. Das Planetarium soll mit neuer Technik, vom Spezial-Beamer bis zum passenden Computersystem für Besucher und den wissenschaftlichen Nachwuchs auf den neuesten Stand gebracht werden. Dafür benötigt die Sternwarte rund 300 000 Euro. Die Hälfte davon trägt der Kreis. Für die andere Hälfte müssen sich noch Sponsoren finden, die gern auch aus der Wirtschaft kommen dürfen, um weiteren MINT-Nachwuchs für die Zukunft zu sichern.