Grundschüler werden Bienenretter

Hochdahl · Warum Bienen so wichtig für die Natur sind, weiß der neunjährige Lukas. "Weil sie unsere Blumen bestäuben." Gemeinsam mit seinen Mitschülern der Klasse 4a der Grundschule Willbeck und Klassenlehrerin Birgit Ehlert engagierte sich Lukas als echter Bienenretter.

Die Bienenretter in Aktion
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Die Bienenretter in Aktion

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Mit Hilfe des Frankfurter Instituts für nachhaltige Entwicklung konnte die Klasse gestern mehrere Blumenzwiebeln in den schuleigenen Garten pflanzen.

(tb) Als erste Frühblüher des neuen Jahres dürfen sich die Kinder ab März auch selbst über die bunten Krokusse freuen. "Schließlich sind die Blumen nicht nur für die Bienen schön, sondern erfreuen auch unser Auge", ist sich Klassenlehrerin Birgit Ehlert sicher, die diese Aktion mit den Kindern vorbereitete und wichtige Informationen zu der Pflanzaktion lieferte.

Im Unterricht sprach die Klasse bereits über die Notwendigkeit der Bienen. Bienen sind demnach nicht ausschließlich für den Honig zuständig, sondern bestäuben Bäume und Blumen. Diese wiederum tragen ohne Hilfe der Bienen keine Früchte oder Samen. Spannend war für die Kinder auch, dass nicht jede Biene automatisch eine Honigbiene ist. "Wildbienen beispielswiese produzieren gar keinen Honig", erfahren die Kinder dank der beigelegten Broschüre, die neben den Blumenzwiebeln in dem Paket aus Frankfurt enthalten ist. Auch die unterschiedlichen Bienenarten, wie etwa die Gemeine Pelzbiene, die Natterkopf- Mauerbiene, die Garten- Wollbiene oder die blauschwarze Holzbiene sind in dem Handzettel aufgelistet. Biene ist demnach nicht gleich Biene.

Da sich der Radius einer Wildbiene beispielsweise auf gerade einmal 50 bis 300 Meter beschränkt, sind kleine Blumenflächen von Nöten. Eine Aufgabe, die sich die Willbecker Grundschüler gerne annahmen. Mit Handschuhen und eigenen Schaufeln bestückt, pflanzten die Kinder die zahlreichen Blumenzwiebeln in die feuchte Erde. "Ich habe bisher noch nie Blumenzwiebeln eingepflanzt", berichtet die neunjährige Sarah, die tatkräftige Unterstützung von ihren Freundinnen Emma (9) und Katharina (9) erhält. Etwas Kraft kostet es dann doch, vier bis fünf Zwiebeln in ein Loch zu stecken und anschließend mit ausreichend Erde zu bedecken. Auch für Tim (9) ist die Pflanzaktion eine tolle Alternative zum herkömmlichen Schulalltag. Dabei ist der Schüler ein echter Gartenprofi. "Wir haben Zuhause im Garten einen Apfelbaum und auch Himbeersträucher."

Spaß gemacht hat es allen gemeinsam. Wer sich selbst als Bienenretter betätigen will und im heimischen Garten eine Ecke für Wildbienen erübrigen kann, darf sich gerne auf der Internetseite www.bienenretter.de informieren. So lautet die wichtige Leitfrage des Projekts: "Was kann jeder Einzelne für Wild- und Honigblumen tun?" Ganz einfach: Dank Blumenzwiebeln Bienenretter sein!

Info:
"Bienenretter" ist ein mehrfach ausgezeichnetes Bildungsprojekt zur Förderung nachhaltiger Entwicklung und Biologischer Vielfalt. Gemeinnütziger Träger ist das FINE (Frankfurter Institut für nachhaltige Entwicklung).

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