Ausstellungseröffnung im Kunsthaus Erkrath Wenn Wünsche wahr werden

Hochdahl · Künstlerin Claudia Birkheuer eröffnete die Kunstausstellung „Leben in Form und Farbe“ von Kerstin Schoele und Maria Teresa Schreiber und überraschte die Künstlerinnen am Ende ihrer Rede mit einer außergewöhnlichen Offerte.

 Damit hätten Kerstin Schoele (li) und Maria Teresa Schreiber (re) nicht gerechnet, dass Künstlerin Claudia Birkheuer (Mitte) für sie als Kunstvermittlerin tätig wird.

Damit hätten Kerstin Schoele (li) und Maria Teresa Schreiber (re) nicht gerechnet, dass Künstlerin Claudia Birkheuer (Mitte) für sie als Kunstvermittlerin tätig wird.

Foto: Ria Garcia

Schon vor vier Jahren hielt Claudia Birkheuer die Rede zur Vernissage der beiden im Kunsthaus Erkrath. Erstaunt war sie, dass einen Tag nach Weiberfastnacht diese Ausstellung eröffnet wurde. „Da liegen doch die Jecken alle noch in ihren Betten“, so Birkheuer schmunzelnd. Doch weit gefehlt! Viele kamen, um den Künstlerinnen ihre Aufmerksamkeit zu schenken.

Schoele und Schreiber waren in den vergangenen Jahren sehr fleißig und aktiv. Fünfundzwanzig neue Ölgemälde der Künstlerin Schoele wurden gezeigt und viele neue Skulpturen von Maria Teresa Schreiber.

Schoele ist eine Perfektionistin, bei der jeder malerische Strich sitzt. „Ich habe ihre ungewöhnliche Fähigkeit der Protagonistin in meinem aktuellen Roman ANNA gegeben“, so Birkheuer, die mit ihren Büchern in der Kunstwelt bleibt. Schoele beherrscht perfekt die Techniken, um auf einer zweidimensionalen Fläche eine Dreidimensionalität zu erzeugen. Sfumato bezeichnet ein Stilmittel, entwickelt von dem genialen Künstler Leonardo da Vinci, Konturen in der Ölmalerei nicht mit scharfen zeichnerischen Umrissen darzustellen, sondern sie mit rein malerischen Mitteln weich verschwimmen zu lassen. Tiefenunschärfe, die zeichnerische und farbtechnische Perspektive sind ebenso ihre Welt. Ihre Bilder, immer häufiger auch surrealistisch, konfrontieren den Betrachter mit den Unwegsamkeiten des menschlichen Daseins. Doch sie entspannt sich auch bei der Anwendung des Romantizismus, einer Nachahmung der Romantik, indem sie Mädchenfiguren mit Geige, Frauenantlitze, Fensteransichten und rauschende Meereswellen malt.

Maria Teresa Schreiber, eine Newcomerin der Szene, hat in den letzten zwei Jahren viel gearbeitet und ebenso ganz neue, aktuelle Skulpturen in ihrem Atelier in Hilden geschaffen, die auf weißen Stelen präsentiert wurden. Die promovierte Biologin bleibt ihrem Thema treu: ihre vornehmlich Frauenskulpturen haben die Augen geschlossen oder haben erst gar keine. Während Schoele die Betrachter mit der Welt konfrontiert, versenken sich ihre Plastiken in die Innerlichkeit, die Welt um sich herum vergessend. Und genau das will sie mit ihrer Kunst bewirken. „Meine Kunst ist der Gegenpol zu dieser Welt, die sich derzeit mit Haß, Krieg und Gewalt auseinandersetzen muss“, so Schreiber.

Am Ende ihrer Rede überraschte Birkheuer die Künstlerinnen mit einer Neuigkeit. „Kerstin Schoele hat mir gesagt, dass ihr größter Wunsch es sei, einmal über die Grenzen Erkraths hinaus auszustellen. Deshalb habe ich mit der renommiertesten Galerie des Saarlandes gesprochen, mit der ich seit vielen Jahren sehr erfolgreich bundesweit zusammenarbeite, und für beide Künstlerinnen eine Ausstellung organisiert.“ Schoele und Schreiber waren sprachlos und umarmten Birkheuer gerührt.

Die Ausstellung „Leben in Form und Farbe“ ist noch bis zum 25. Februar an folgenden Tagen geöffnet: samstags 14 bis18 Uhr, sonntags 11 bis18 Uhr, mittwochs 17 bis 19 Uhr. Eintritt frei

Ort: KunsTHaus Erkrath, Dorfstraße 9 bis 11, (Eingang Hofseite)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort