Girls' Day und Boys' Day in der Kreisverwaltung Mettmann

Kreis · Beim bundesweiten Zukunftstag am gestrigen 23. April, dem Girls' Day und Boys' Day, konnten Schüler einmal in Berufe hinein schnuppern, die sonst eher nicht zu den klassischen "Frauen- bzw. Männerberufen" zählen.

 Schülerin Melanie (14) beim Verwiegen der Wurstmasse mit der Laborantin Susanne Dlugosch.

Schülerin Melanie (14) beim Verwiegen der Wurstmasse mit der Laborantin Susanne Dlugosch.

Foto: Kreis Mettmann

Neben vielen Betrieben und Unternehmen im Kreis beteiligte sich auch in diesem Jahr die Kreisverwaltung wieder an dem Zukunftstag. Insgesamt 17 Schüler ab der 5. Klasse konnten so Einblicke in die verschiedenen Bereiche der Kreisverwaltung bekommen, wie zum Beispiel der Internet-Zentrale, dem Vermessungsamt oder dem Bauhof.

Alexa (11), Melanie (14) und Yara (13) haben sich für das Verbraucherschutz-Amt des Kreises Mettmann entschieden. Noch können die drei sich nicht viel unter dem bürokratisch klingenden Begriff vorstellen. Welche Berufe muss man erlernen, um hier arbeiten zu können und wie schützt man eigentlich die Verbraucher?
Begleitet werden die drei Schülerinnen von den Lebensmittelchemikerinnen Petra Schwenig-Radtke und Mareike Grabs. "

Zuerst einmal haben wir hier ein paar schöne weiße Kittel, in die ihr schlüpfen müsst", erklärt Grabs und reicht den Mädels ihre Arbeitskleidung für den Tag. Kichernd ziehen die drei ihre Kittel über, die sichtlich etwas zu groß sind. Bei einem Rundgang durch das Labor der Abteilung für Chemische- und Lebensmitteluntersuchung lernen die Mädchen den Arbeitsbereich erst mal kennen. Technische Analysegeräte, Reagenzgläser und dazwischen immer wieder Computer sind in den vielen Räumen zu sehen. "Jetzt kommen wir zur ersten Aufgabe für heute — Fleischwurst zerkleinern", verrät Grabs. Zusammen mit der Laborantin Susanne Dlugosch zerhacken die Mädchen in einer Maschine die Wurst zu einem dicken Brei, um anschließend eine Trockenmassenbestimmung durchführen zu können. "Hier muss man immer hundertprozentig arbeiten, damit alle Werte nachher auch stimmen", erklärt Dlugosch, während die Mädchen konzentriert die Wurstmasse verwiegen.
Noch wissen die drei Gymnasiastinnen nicht, wo die berufliche Reise einmal hin gehen soll. "Aber ich hätte nicht gedacht, wie spannend und vielseitig die Arbeit im Amt für Verbraucherschutz sein kann", sagt Alexa.

Noch immer ist der Arbeitsmarkt stark geschlechtsspezifisch geprägt. So entscheiden sich Mädchen überproportional häufig für typisch weibliche Berufsfelder, obwohl ihre meistens guten Noten in der Schule ein sehr viel breiteres Berufsspektrum ermöglichen würden. Ebenso wichtig ist die berufliche Orientierungshilfe für Jungen — etwa 50 Prozent konzentrieren sich auf 20 derzeit typisch männliche Ausbildungsberufe.

Weitere Informationen gibt es unter www.girlsday.de und www.boysday.de

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