Häusliche Gewalt geht nicht in Rente

Kreis · Unter dem Titel "Häusliche Gewalt geht nicht in Rente!" Beziehungsgewalt im Alter" konnte Kreisdirektor Martin M. Richter im Kreishaus viele Gäste zur Fachtagung des Runden Tischs gegen häusliche Gewalt begrüßen.

 (v.li.) Rita Rüttger (SKFM- Interventionsstelle und Frauenhaus), Barbara Nägele (Referentin Zoom e.V.), Frank Bons (Opferschutz und Vorbeugung, Polizei Kreisdirektor), Martin M. Richter, Sandra Leu (Gleichstellungsbeauftragte der Kreisverwaltung) und Stephan Falley (Caritas Täterberatung).

(v.li.) Rita Rüttger (SKFM- Interventionsstelle und Frauenhaus), Barbara Nägele (Referentin Zoom e.V.), Frank Bons (Opferschutz und Vorbeugung, Polizei Kreisdirektor), Martin M. Richter, Sandra Leu (Gleichstellungsbeauftragte der Kreisverwaltung) und Stephan Falley (Caritas Täterberatung).

Foto: Kreis Mettmann

Eingeladen waren Vertreter der Kreispolitik und der Polizei, die Seniorenräte der kreisangehörigen Städte, ambulante Pflegedienste, Vertreter der Wohlfahrtsverbände und der Kirchen sowie Mitarbeiter der Pflege- und Wohnberatungsstellen, der städtischen Sozialämter und der Kreisverwaltung.

Oftmals scheint die Rolle von Opfer und Täter in Gewaltsituationen schnell geklärt zu sein — Wer Gewalt ausübt, ist der Täter und wer Gewalt erfährt, ist das Opfer. Doch diese vorschnellen Schuldzuweisungen treffen häufig nur ungenau zu und bieten beispielsweise bei älteren, kranken oder pflegebedürftigen Menschen keinen allgemeingültigen Lösungsansatz. Es fällt schwer, ein jahrzehntealtes Beziehungsgeflecht von pflegenden, betreuenden, familiären oder professionellen Hilfskräften trennscharf in Opfer und Täter einzuteilen. Noch schwieriger ist es, einen generellen Lösungsvorschlag für solche Gewaltsituationen zu formulieren.

Können beispielsweise überforderte Angehörige von demenzkranken Familienmitgliedern pauschal verurteilt werden? Noch schwieriger wird es, wenn aggressive aber pflegebedürftige Senioren die Wohnung verlassen müssen beziehungsweise geschlagene und pflegebedürftige Senioren alleine in der Wohnung verbleiben sollen. Im Ergebnis kann nur im Einzelfall und in Zusammenarbeit mit den Netzwerkpartnern und den Konfliktparteien eine einvernehmliche Lösung angestrebt werden.

Der Runde Tisch als Zusammenschluss vieler engagierter Fachkräfte arbeitet bereits seit vielen Jahren daran, die gesellschaftliche Situation von Gewaltbetroffenen zu verbessern. Um eine erfolgreiche Arbeit mit nachhaltiger Wirkung zu leisten, werden immer wieder verschiedene Ebenen des Gewaltschutzes beleuchtet, um die Zusammenhänge und kulturellen Entwicklungen zu verstehen.

Weitere Informationen gibt es bei der Gleichstellungsstelle des Kreises unter gleichstellungsstelle@kreis-mettmann.de, Telefon 02104/991023.

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