Gute Vorsätze zum neuen Jahr Was haben Sie sich für 2021 vorgenommen?

Erkrath. · Das neue Jahr ist gerade mal drei Tage alt und viele von uns sind vermutlich mit guten Vorsätzen gestartet. Wir haben uns mal in Erkrath umgehört, welche das wohl so sind.

Gute Vorsätze zum neuen Jahr: Was haben Sie sich für 2021 vorgenommen?
Foto: Natali_Mis/Getty Images/iStockphoto

„Ich nehme mir für das neue Jahr fest vor, dankbarer zu sein und nichts mehr als selbstverständlich anzusehen, gerade im Zeichen dieser Pandemie“, sagt uns Regina Wedding, stellvertretende Bürgermeisterin.  „Ich versuche, die Werte, die wir tagtäglich geschenkt bekommen, mehr zu schätzen und mehr Aufmerksamkeit für meine Mitmenschen im täglichen Umgang zu haben.“ Bürgermeister Christoph Schultz verrät uns auf unsere Frage, welche guten Vorsätze er sich für das neue Jahr gesteckt hat: „Um ehrlich zu sein - vor vielen Jahren habe ich den Vorsatz gefasst, keine Neujahrsvorsätze zu fassen. Tatsächlich habe ich diesen einen bis heute eingehalten. Wenn man in seinem Leben etwas ändern möchte, dann sollte man sofort anfangen und nicht auf das neue Jahr warten. Denn in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ändert sich nur die Jahreszahl. Wenn man so möchte, habe ich mir aber beruflich und privat eine Daueraufgabe vorgenommen: Den Müll zu reduzieren und mehr auf Ressourcen zu achten. Und das wäre auch eine schöne Aufgabe für uns alle.“

Künstlerin und Schauspielerin Beate Sarrazin fiebert auf die Premiere ihres Stückes „Aduna Refetna - Das Leben ist schön“ entgegen und hofft, dass es in diesem Jahr endlich aufgeführt werden kann. „Außerdem möchte ich weiter einen Tag pro Woche mein einjähriges Enkelkind Malik betreuen. Ja, und wenn Corona besiegt ist, dann würde ich so gerne meine zur Zeit in Shanghai lebende Tochter mitsamt Familie wiedersehen. Und ich habe große Sehnsucht, mit meinem brasilianischen Mann Herculano wieder nach Brasilien zu fliegen.“ Pascal Hengstermann, jüngstes Ratsmitglied hat für 2021 folgende Pläne: „Ich möchte deutlich gelassener werden und  an meiner Geduld könnte ich auch noch etwas pfeilen. Außerdem möchte ich mir mehr Zeit für die Dinge nehmen, die mir wirklich was bedeuten, wie Familie und Freunde. Und wenn es die Zeit zulässt, würde ich gerne auch mal wieder ein gutes Buch lesen. ‚Becoming’ von Michelle Obama steht ganz oben auf meiner Liste. Und zu guter Letzt sind auch ein paar Runden Laufen durch das schöne Neandertal unter meinen Vorsätzen. Ich bin zuversichtlich, dass ich vieles davon in der Pause zwischen Abi und Studium umsetzen kann.“ Für Udo Wolffram, Präsident der Großen Erkather Karnevalsgesellschaft, steht vor allem die körperliche Gesundheit im Fokus: „Für das neue Jahr habe ich mir persönlich vorgenommen. dass ich mehr Sport mache, meine Ernährung umstelle und mehr auf meinen Körper achte.“ Außerdem plant er Menschen zu helfen und sich in diesem Rahmen sozial zu engagieren.

Ähnlich geht es Gabriela Klosa, Leiterin des TSV-Jugendzentrums. Sie fasst es kurz und knapp zusammen: „Öfters mal eine Bewegungspause an der frischen Luft einlegen, so wie am TSV- Fitnesspfad.“ Künstler Ralf Buchholz lässt weiter die Pfunde purzeln: „Zunächst möchte ich versuchen noch fünf Kilo abzunehmen, dann hätte ich fast mein Idealgewicht. Aktuell arbeite ich an einem Fotobuch ‚Künstler und Lebenskünstler - Gedanken hinter der Maske’, das hoffentlich im Februar fertig ist und ich möchte in diesem Jahr wieder mehr fotografieren. Sonst hoffe ich auf ein gesundes und kreatives 2021 mit der NEANDERARTgroup.“ Sabine Lahnstein, Ex-Karnevalsprinzessin und frisch verheiratet, antwortet auf unsere Frage mit: „Endlich mit dem Rauchen aufhören und zwar für immer, mehr Sport machen und so viel Zeit wie möglich  zusammen mit meinem Mann verbringen und gemeinsam noch viel von der Welt sehen, sobald das wieder möglich ist.“ Dem Familienwohnhaus Mogli mit seinen beiden Leiterinnen, Anja Knoche und Tania Meissner, steht eine große Veränderung ins Haus: „Dieses Jahr steht unter dem Motto ‚einen guten Abschied gestalten’ vom Familienwohnhaus, der Arbeit mit den Kindern,   Abschied von Hochdahl und allem was dort für uns gewachsen ist“.  Tania Meissner und ich hören 2022 auf und kehren nach Dortmund zurück in meine alte Heimat.  Wir haben die Arbeit gut und gerne gemacht und dies dann zehn Jahre.  Aber wir spüren deutlich unsere körperlichen und seelischen Grenzen. Tania Meissner geht dann in Rente und ich schaue was noch zu tun ist für mich in Dortmund.  Einen guten Abschied gestalten in dieser Arbeit mit den Kindern ist keine leichte Aufgabe und bleibt somit der einzige Vorsatz für 2021“, sagt Anja Knoche. Axel Nölling, Vorsitzender des Handwerkerkreis Erkrath, hat sich für 2021 unter anderem vorgenommen, achtsamer zu sein und Arbeitsprozesse zu optimieren. „Natürlich möchte ich auch meine freie Zeit besser nutzen und sie mehr mit meiner Familie, Freunden und Hobbys füllen.“ Ehrevorsitzender des Handwerkerkreises Erkrath, Otmar Langer, ist rundum zufrieden und hat sich keine guten Vorsätze für 2021 vorgenommen: „Meine Frau und ich achten eher darauf, dass alles so bleibt wie es ist für uns. Wir sind zufrieden, uns fehlt nichts im Alltag und wir erfreuen uns an den kleinen Dingen des Lebens. Einen Wunsch hätte ich allerdings, dass wir in diesem Jahr die Pandemie in den Griff bekommen und uns wieder maskenlos und ohne soziale Distanz begegnen können.“ Letzteres hofft auch Silke Dietz, Leiterin der AWO-Begegnungsstätte in Hochdahl: „Wenn man erstmal persönlich von der Pandemie betroffen ist oder im näheren Umfeld eine Infektion auftritt, dann wirbelt das im besten Fall alles ganz schön durcheinander und man ist froh, wenn man mit einem blauen Auge davon kommt. Deshalb drücke ich uns allen die Daumen, dass die Pandemie bald ein Ende hat und wir alle gesund bleiben. Das ist zunächst das Wichtigste.“  
„Warum nimmt man einen Tag, meistens Silvester, zum Anlass, sich etwas vorzunehmen? Es ist möglicherweise ein Brauch, eine Tradition, so etwas zu machen. Aber meint man es dann auch wirklich ernst? Viele Vorsätze halten gerade einmal 24 Stunden, dann sind sie vergessen“, sagt uns Dieter Thelen vom Freundeskreis für Flüchtlinge. „Ich versuche es nun trotzdem, natürlich mit dem starken Willen, alle meine Vorsätze auch umzusetzen. Und das war schon mein erster Vorsatz.“ Außerdem möchte er wieder mehr Sport machen und wieder regelmäßig Laufen gehen. „So ist mein zweiter Vorsatz für 2021, mit dem Laufen wieder anzufangen. Und da ein Vorsatz ohne konkretes Ziel kein Vorsatz ist, ist der Plan, in 2021 einen Halbmarathon zu schaffen. Gesundheit ist gerade in dieser pandemischen Zeit, in der wir uns befinden, ein ganz wichtiges Thema. So nehme ich mir für 2021 weiterhin vor, nicht nur meine eigene Gesundheit sondern auch die meiner Mitmenschen zu schützen. Wie einfach ist es doch, trifft man die entsprechenden Vorkehrungen. So lange es notwendig ist, werde ich meine Maske tragen, Abstand halten und regelmäßig meine Hände desinfizieren.“ Ein Klassiker unter den neuen Vorsätzen ist ganz oft, ein paar Pfunde purzeln zu lassen. Doch wer Dieter Thelen kennt, der weiß, dass er ganz gewiss nicht übergewichtig ist. „Mein BMI (Body Mass Index) liegt bei 19,4. Dieser Wert besagt ganz eindeutig, dass ich „Untergewicht“ habe. Wäre ich 20 Zentimeter kleiner, hätte ich Normalgewicht. Doch wie soll ich mal so eben kleiner werden? Auch Google hat da keine Lösung parat. Also kristallisiert sich hier der nächste Vorsatz heraus. Essen. Und das regelmäßig und ausreichend. Ich werde mich in 2021 noch intensiver für Menschen einsetzen, denen es nicht so gut geht wie mir. Ich werde mich noch stärker im Freundeskreis für Flüchtlinge, in dessen Vorstand ich sein darf, engagieren. Auch hier habe ich ganz konkrete Ziele. Ich möchte das schon sehr große Netzwerk des Freundeskreises vergrößern, und Flüchtlingen, die teilweise schon seit 2015 in Flüchtlingsunterkünften leben müssen, bei der Wohnungssuche helfen und gemeinsam mit starken Partnern bei der Arbeitssuche unterstützen. Der vor mehr als zwei Jahren geprägte Gedanke der „Integration für alle Erkrather Bürger*Innen“ soll gemeinsam mit Kommunalpolitik und Stadtverwaltung fortgeführt werden. Das, was der Freundeskreis mit vielen ehrenamtlich Engagierten in den letzten Jahren auf die Beine gestellt hat, möchte ich in 2021 noch mehr professionalisieren. Ein für mich ganz wichtiger Vorsatz ist, in 2021 so viele Spenden einzusammeln, dass der Freundeskreis eine Halbtagskraft beschäftigen kann.“

(nic)
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