Sie brechen Barrieren

Hochdahl · Menschlichkeit steht für die drei Flüchtlingshelferinnen Farida Laka, Maria Pashzadeh und Astrid Abel an oberster Stelle. Den Menschen, die oft so traumatisiert und ohne Hoffnung auf ein geregeltes Weiterleben Erkrath erreichen, das Gefühl von Sicherheit und Verständnis zu vermitteln, gehört zum Alltag der drei Helferinnen im Bürgerhaus Hochdahl.

 (v.li.) Astrid Alba, Farida Laka und Maria Pashzadeh arbeiten seit August nonstop im Bürgerhaus Hochdahl und betreuen dort die Flüchtlinge.

(v.li.) Astrid Alba, Farida Laka und Maria Pashzadeh arbeiten seit August nonstop im Bürgerhaus Hochdahl und betreuen dort die Flüchtlinge.

Foto: tb

(tb) Dabei ist das Aufgabengebiet der Damen schier grenzenlos. Von den ersten Aufnahmeritualen über Behörden- oder Arztgänge bis hin zu therapeutischen Gesprächen: Die Stellenbeschreibung könnte noch ewig weiter geführt werden. "Wir leben hier täglich mit den Menschen zusammen, versuchen zu vermitteln und zu helfen, wo es nötig ist. Und das bereits seit August", erklärt Farida Laka. Denn bereits in dieser Zeiten kamen die ersten 150 Flüchtlinge im Bürgerhaus an. Mittlerweile läuft bereits der vierte Durchlauf im Aufnahmelager. "Wir reden hier von 600 Menschen, die in etwas über zwei Monaten vor Ort von den Damen betreut wurden", erklärt Dieter Thelen vom Freundeskreis für Flüchtlinge. "Das ist eine enorme Zahl und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht." Für die Flüchtlingshelferinnen aber eine Selbstverständlichkeit. "Auch wenn es oft anstrengend ist, wir möchten den Menschen vor Ort helfen und könnten uns etwas anderes derzeit nicht vorstellen. Aufgeben ist keine Option und Urlaub ein Fremdwort", sind sich die Frauen einig. Einen Vorteil der Mitarbeiterinnen, die von der Stadt Erkrath als Honorarkräfte geführt werden, sind die sprachlichen Kenntnisse. "Wir haben die Möglichkeit, uns mit den Flüchtlingen zu verständigen", weiß Farida Laka. "Das sprengt Barrieren und schafft Vertrauen."

Von den Aufnahmelagern geht es für die Flüchtlinge weiter zu Registrierung. Danach werden sie auf die verschiedenen Kommunen verteilt. "Das bedeutet für uns, dass wir von den Menschen, die wir kennen gelernt haben, wieder Abschied nehmen müssen. Dies ist nicht immer einfach, aber man muss für sich persönlich differenzieren und Abstand gewinnen", weiß Maria Pashzadeh. Trotzdem hoffen die Frauen nur das Beste für die ungewisse Zukunft der kurzweiligen Schützlinge. "Besonders für die jungen Menschen wünschen wir uns, dass sie einmal zur Schule gehen und studieren können."
Einen weiteren Wunsch haben die Frauen zudem: "Es kann einfach nicht sein, dass wir zwar Meldung über neue Flüchtlinge bekommen, aber niemals wissen wie viele Frauen, Männer und Kinder es werden. Das ist eine Information, die für unsere Vorbereitungsarbeit sehr wichtig ist. Es ist völlig unverständlich, warum ein solcher Informationsaustausch auch nach über zwei Monaten noch immer nicht gegeben ist." Mit der Zusammenarbeit der Stadt Erkrath wiederum sind die alle Beteiligten zufrieden. "Auch die Vernetzung zu umliegenden Kommunen oder dem Aufnahmeheim an der Freiheitstraße funktioniert reibungslos. Wir bilden ein echtes Netzwerk und sind gut strukturiert", so Dieter Thelen abschließend.

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