Auch wenn diese schnell herbei geführte Lösung allemal besser als Distanzunterricht ist, sind Schüler, Eltern und Lehrer nicht zu 100-Prozent glücklich mit der Situation, denn es hakt an so einigen Ecken, weshalb sich der neu gewählte Vorstand der Schulpflegschaft am Gymnasium Hochdahl nach der Stadtratssitzung im Oktober mit einem Schreiben an den Bürgermeister und die Fraktionen in Erkrath wandte, das auch unserer Redaktion vorliegt.
Wir sprachen mit Patrizia Klopotek (Schulpflegschaftsvorsitzende des Gymnasiums Hochdahl) über das Schreiben und was sich in der Zwischenzeit getan hat. „Zunächst einmal sind wir im engen Austausch mit dem Bürgermeister Christoph Schultz und der Stadtverwaltung und treffen uns regelmäßig zum Jour fixe“, sagt Patrizia Klopotek. „Mit unserem Schreiben konnten wir einige Dinge anstoßen, die der Schülerschaft ihr Leben derzeit etwas erleichtern.“
Einer der angesprochenen Punkte im Schreiben der Schulpflegschaft war die Situation in den Schulbussen des Shuttle-Services nach Benrath. „Die Lage ist hier sehr schwierig und belastend“, schreibt die Schulpflegschaft, da die Schüler mit Tornistern, Sportzeug und Instrumenten sehr dicht gedrängt in den Bussen fahren müssen. Hinzu käme eine gewisse Zahl an Jugendlichen, deren Benehmen zu wünschen übrig lässt und die auf das Sicherheitspersonal der Rheinbahn nicht hören würden. Auch die derzeitige Sperrung der A59 trägt zu einer erschwerten Anreise bei. „Unserem Wunsch, einen zusätzlichen Bus einzusetzen, um die Situation ein wenig zu entzerren, wurde inzwischen nachgekommen und die Verwaltung hat für das Gymnasium am Nachmittag einen weiteren kleinen Bus organisiert, der seit November im Einsatz ist.“
Da viele Kinder mit dem Shuttle-Bus buchstäblich an ihrem eigenen Zuhause vorbeifahren, warf der Vorstand die Frage auf, ob man weitere Haltestellen im Stadtgebiet einrichten könnte. „Das wurde leider verneint“, so Klopotek. „Zusätzliche Haltestellen können nicht angefahren werden, da man es nicht schafft, einen kompletten Bus mit Schülern eines Stadtteils zu füllen. Des Weiteren haben die Gymnasiasten einen gestaffelten Unterrichtsschluss, so dass die unterschiedlichen Jahrgangsstufen auf verschiedene Busse verteilt sind. Ein Halt zwischendurch im Stadtgebiet würde außerdem bedeuten, dass die Fahrt sich zeitlich weiter verlängern beziehungsweise verspäten würde.“
Laut Patrizia Klopotek wurde den Schulen im September zugesagt, Unterstände an den Bushaltestellen an der Rankestraße zu schaffen, damit die Schüler nicht ungeschützt Regen und Schnee ausgesetzt sein müssen. „Hier haben wir die Antwort erhalten, dass der Containerbauer derzeit prüft, ob Container an der Sedentalerstraße aufgestellt werden können. Da wäre beispielsweise für die Schüler, die in einem der ersten Busse keinen Platz gefunden haben und länger warten müssen, bis die Busse vom Transport der Realschüler aus Benrath zurück sind, eine gute Unterstellmöglichkeit, um nicht schon nass zur Schule zu kommen.“
Da viele ältere Schüler mit Freistunden oft zwischen Benrath, Hochdahl und Alt-Erkrath pendeln, stellte die Schulpflegschaft die Frage an die Stadtverwaltung, ob diese den Schülern Tickets für den ÖPNV genehmigen könne, damit diese selbstständig und flexibel schon früher nach Hochdahl fahren können. Hier bleibt eine eindeutige Antwort bisher noch aus. „Die Schülervertretung des Gymnasiums führt aktuell eine Bedarfsumfrage in der Schülerschaft der Oberstufe durch, wer ein Deutschlandticket für die Benutzung des ÖPNV benötigt und aus welchen Gründen. Die Anzahl der Tickets soll anschließend von der Verwaltung geprüft und gegebenenfalls genehmigt werden“, erklärt Patrizia Klopotek.
Und wie steht es mit der Planung zum Containerdorf? Hier hatte sich zuletzt der eigentliche Bezugstermin von Februar 2026 auf Juni 2026 verschoben. Denn ursprünglich wollte die Stadt Erkrath eine schon bestehende Schulcontaineranlage aus Bayern nutzen; doch im September hieß es dann, das Bauministerium mache diesem Vorhaben quasi einen Strich durch die Rechnung, da auf bestimmte Vorgaben der Landesbauordnung bestanden werden müsse. Das koste laut Verwaltung viel Zeit, Geld und bürokratische Hürden. „Aktuell ist der Zeitplan noch eingehalten, und der Containerbauer sichert den 1. Juni weiterhin als Einzugstermin zu. Es ist geplant, dass in dieser Woche die baugenehmigungsreifen Unterlagen, inklusive des Brandschutzgutachtens, fertiggestellt sein sollen, damit der Bauantrag beim Bauministerium eingereicht werden kann. Die Verwaltung rechnet mit einer schnellen Bearbeitung durch das Bauministerium.“ Zum Neubaufortschritt heißt es, dass momentan noch einmal durch einen Gutachter geprüft werde, ob die noch erhaltenen Gebäudeteile tatsächlich behalten werden sollen oder ob es möglicherweise doch wirtschaftlicher sei, einen kompletten Neubau zu errichten.
Die Verwaltung der Stadt Erkrath hat den Wunsch der Eltern aufgegriffen und eine Homepage eingerichtet, auf der der aktuelle Stand des Schulzentrums an der Rankestraße, aber auch anderer Schul-Neubauten einsehbar ist: https://www.erkrath.de/wirtschaft-bauen/bauen-planen/stadtentwicklung/neubauprojekte/neubauten-schule#
Die Schulpflegschaft des Gymnasiums Hochdahl freut sich schon sehr darauf, den Eltern der jetzigen Viertklässler die Schule vorzustellen. Beim Infoabend am 13. Januar von 18 bis 20.30 Uhr und beim Tag der offenen Tür am 24. Januar von 10 bis 13 Uhr sind alle Interessierten in die Sporthalle an der Rankestraße eingeladen. „Es ist uns wichtig, den Eltern und Schülern der Grundschulen zu zeigen, dass wir durch den Brand zwar ein Gebäude verloren haben, aber als Schulgemeinschaft noch stärker zusammengewachsen sind. Das Gymnasium Hochdahl ist noch immer eine tolle Schule, an der man nicht nur sehr gut lernen und sein Abitur ablegen kann, sondern wo man sich auch wohlfühlt und gern hingeht“.