Zum Start in Bruchhausen stellte Stiftungsvorstand Michael Funcke-Bartz Ziele und Maßnahmen einer Ausgleichsmaßnahme des Bergisch-Rheinischen Wasserverbandes (BRW) auf den Flächen der Stiftung vor: Der BRW betreibt in Erkrath in der Nähe der A3 eine Deponie zur Lagerung von Klärschlämmen, die sich in der Nachsorge- beziehungsweise Stilllegungsphase befindet. Auf der Deponie haben sich im Laufe der Jahre Biotope entwickelt, die sowohl schützenswerte Flora als auch Fauna beherbergen. Durch die notwendigen Sanierungsarbeiten werden diese Biotope beansprucht.
Zum Ausgleich der Eingriffe in Natur und Landschaft wird auf zwei Stiftungsflächen im Bereich der Bruchhauser Feuchtwiesen neuer Lebensraum für den Teichrohrsänger und auch Ersatz für geschütztes Schilfröhricht geschaffen. Bei zwei kurzen Stopps zu Beginn der Tour konnten sich die Teilnehmenden ein Bild davon machen, wie sich die Natur auf den beiden für die Wiedervernässung neu gestalteten Flächen entwickelt hat. Mit den Rädern ging es dann weiter zum Wanderparkplatz am Sandberg in der Hildener Heide. Dort erwartete sie bereits Moritz Schulze aus dem Team der Biologischen Station Haus Bürgel. Er koordiniert unter anderem die Landschaftspflegearbeiten in der Hildener Heide, die im Auftrag der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Mettmann durchgeführt werden. Zu Fuß ging es dann für die Gruppe über den Sandberg weiter zu zwei Moorbereichen. An beiden Beispielen veranschaulichte Moritz Schulze wie sich Moorgebiete ohne und mit Pflegemaßnahmen entwickeln. Ohne Pflegemaßnahmen gewinnt der Wald schrittweise die Oberhand und verdrängt die feuchte Heide. Werden jedoch angrenzende Bäume entnommen und von Vegetation freie Flächen geschaffen, kann sich Regenwasser stauen und ein für Moore typischer Lebensraum entwickeln.
Erst bei genauem Hinsehen entpuppten sich dabei zum Beispiel rötliche Vegetationsbüschel als Mittlerer Sonnentau. Diese fleischfressende Pflanze ist für Moorgebiete typisch und zeugt vom Erfolg der Pflegemaßnahmen. Gleichzeitig machen Moritz Schulzes Ausführungen der Gruppe deutlich: Praktischer Naturschutz ist wichtig, aber auch aufwendig und erfordert einen langen Atem sowie entsprechende Finanzierung. Auch wenn viele aus der Gruppe bereits oft mit dem Rad im Kreis Mettmann unterwegs waren, so hat die Kooperation der drei Partner doch neue „Erfahr“ungen ermöglicht, darin waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion einig. Für das kommende Jahr sind daher weitere Touren geplant. Interessierte können sich auf den Webseiten des ADFC oder des Naturschutzzentrums Bruchhausen informieren.