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Schulleitung freut sich über Entspannung der Verkehrssituation: Erfolgreicher Neustart der Elternhaltestelle GGS Millrath

Schulleitung freut sich über Entspannung der Verkehrssituation : Erfolgreicher Neustart der Elternhaltestelle GGS Millrath

„Seid so lieb und rutscht ein Stück auf, sonst ist nicht für alle Platz. Stellt Euch doch bitte schon in Zweierreihen auf, wir laufen gleich los. Und wer noch keine Teilnahmemarke bekommen hat, zeigt bitte einmal auf!“, Tanja Smigoc vom Straßenverkehrsamt der Kreisverwaltung Mettmann hat an diesem Donnerstagmorgen viel zu tun. Rund 50 Grundschulkinder der Gemeinschaftsgrundschule Millrath wuseln auf dem Gehweg unterhalb des neuen Hinweisschildes um sie herum.

Einige sind zu Fuß zur Schule gekommen, viele wurden von ihren Eltern mit dem Auto zur neuen Elternhaltestelle der Grundschule Millrath gebracht. An dieser Hol- und Bringzone können die Schulkinder sicher abgesetzt werden, ohne dass sich die Autos der Eltern vor der Schule stauen, den Verkehr in den Nebenstraßen behindern oder sich jemand im morgendlichen Stress zu riskanten Wendemanövern vor den Schultoren hinreißen lässt.

Christoph Hanke, kommissarischer Schulleiter der GGS Millrath, freut sich sehr darüber, dass das Projekt an seiner Schule so viel Zuspruch findet: „Wir haben unmittelbar eine deutliche Beruhigung der Verkehrssituation feststellen können. Selbst bei Minusgraden bringen nur noch wenige Eltern ihre Kinder mit dem Auto direkt bis zur Schule, gestern waren es nur drei. Dadurch wird der Schulweg für alle sicherer.“ Auch Tanja Smigoc, Initiatorin des Projektes „Wir wollen gehen! Zu Fuß statt Elterntaxi“, ist glücklich, dass die Elternhaltestelle so viel Anklang findet.

Ein gemeinsames Projekt von Kreis, Stadt, Schule und Polizei

Bis es soweit war, brauchte es jedoch einiges an Vorarbeit. Denn eigentlich gab es an der Grundschule bereits eine Elternhaltezone, sie wurde allerdings nicht genutzt. Der besondere Ansatz der Kreisverwaltung in der nachhaltigen Einrichtung von Elternhaltestellen liegt dabei nicht nur in der Auswahl geeigneter Standorte, sondern in der intensiven persönlichen Betreuung der Kinder und Eltern vor Ort. „Einfach ein Schild aufzustellen hat nicht gereicht. Also haben wir die Eltern angeschrieben, zusammen mit der Schulpolizei die Klassen besucht und Aufklärungsarbeit geleistet. Richtig Werbung gemacht. Und auch jetzt sprechen wir jeden Morgen die Eltern an, die ihre Kinder noch bis zur Schule fahren. Wir bitten sie aktiv mitzumachen. Der Druck kommt dann übrigens von der Rückbank“, lacht Tanja Smigoc.

Als zusätzlicher Anreiz wurden nämlich einige Preise ausgelobt. Schülerinnen und Schüler erhalten jeden Tag eine Marke, mit der sie an einer Verlosung von fünf Fahrradhelmen teilnehmen können. Zudem sammeln die Kinder im Klassenverband Stempel für die Teilnahme am Projekt. Am Ende des Schuljahres darf die Klasse, in der die meisten zu Fuß zur Schule gekommen sind, nach Mettmann ins Kino – und zwar auf Einladung von Bürgermeister Christoph Schultz.

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Es ist bereits die zweite Schule, an der Tanja Smigoc das Projekt umsetzt. Im vergangenen Jahr wurden bereits zwei Elternhaltestellen an der Johannesschule etabliert. Dort läuft das Projekt seit August 2022, und noch immer treffen sich Schülerinnen und Schüler selbstständig jeden Morgen an den Haltestellen und gehen gemeinsam zur Schule. Die Organisatorin freut das sehr. Neben der Verbesserung der Verkehrssituation vor Ort liegt ihr besonders die Förderung der Selbstständigkeit der Kinder am Herzen.

Das Projekt Elternhaltestelle läuft auch in Millrath gut an

Mittlerweile haben sich die Schülerinnen und Schüler an der Ecke Schulstraße / Dorfstraße in einer geordneten Zweierreihe aufgestellt. Um 07:50 Uhr marschiert die Gruppe gemeinsam los. Der Haupteingang ist etwa einen halben Kilometer entfernt. Die Kinder der Klassen 1 bis 4 sind zwar aufgeregt, achten auf dem Weg aber fast spielerisch auf die Verkehrsregeln. Frau Smigoc geht voran, während eine Mutter am Ende der Schlange noch Teilnahmemarken an zwei Langschläfer verteilt, die auf Rollern angeflitzt kommen. Rund sechs Minuten später ist die Gruppe an der Schule angekommen und die Kinder verteilen sich auf ihre Klassen.

„Ich finde die Aktion spitze! So lernen die Kinder, selbstständiger zu sein und gut für die Umwelt ist es auch.“, so Frau Boulkrif. Die Mutter eines Zweit- und eines Viertklässlers hat die Gruppe heute begleitet; sie übt schon einmal für ihren Einsatz in drei Wochen. Dann übergibt die Mitarbeiterin des Kreises Mettmann die Begleitaufgabe für drei Wochen an freiwillige Eltern. Nach insgesamt sechs Wochen kommen die Kinder dann allein zurecht. Frau Smigoc verspricht aber, in einigen Monaten noch einmal vorbeizuschauen – und dann natürlich auch noch einmal mitzugehen!

Wichtige Tipps im Flyer-Format: Zu Fuß statt Elterntaxi

Die Kreisverwaltung informiert mit einem Flyer über das Projekt „Wir wollen gehen! Zu Fuß statt Elterntaxi“. Den Schulweg zu Fuß zu meistern biete große Lernchancen für Kinder. Sie lernen dadurch bereits in jungen Jahren, sich selbstständig und sicher im Straßenverkehr zurechtzufinden und Situationen richtig einzuschätzen. Hinzu kommen Vorteile in den Bereichen Umweltbewusstsein, Sozialverhalten und Bewegung an der frischen Luft. Begleitend werden auch verschiedene Arbeitsmaterialien für Schulen angeboten – und auch Tanja Smigoc hilft gern bei der Organisation einer eigenen Elternhaltestelle mit Tipps und Hinweisen aus. Sie ist per E-Mail unter tanja.smigoc@kreis-mettmann.de zu erreichen.