Corona-Pandemie „Spaziergänger“ auch in Erkrath unterwegs

Alt-Erkrath · Seit einigen Wochen treffen sich nun auch in Erkrath die so genannten „Spaziergänger“. Ihr stummer Protest richtet sich in erster Linie an die viel diskutierte Impfpflicht und gegen andere Maßnahmen der Bundesregierung, um der Pandemie ein Ende zu setzen.

 Das Transparent an der evangelischen Kirche in Erkrath hängt wieder, nachdem es in der vergangenen Woche mutwillig herunter gerissen wurde.

Das Transparent an der evangelischen Kirche in Erkrath hängt wieder, nachdem es in der vergangenen Woche mutwillig herunter gerissen wurde.

Foto: privat

Treffpunkt ist montags um 18 Uhr die evangelische Kirche auf der Bahnstraße. Die hat klar Stellung  bezogen und in der vergangenen Woche ein Banner an ihrem Treppengeländer aufgehangen mit der Botschaft „Impfen ist Nächstenliebe“. „In der Nacht von Donnerstag auf Freitag in der letzten Woche wurde dieses Banner mutwillig heruntergerissen“, sagt uns Pfarrerin Gisela Kuhn. Wer es war, weiß man nicht, aber vermutlich jemand, der die Meinung der Kirche in der Sache offenbar nicht vertritt. „Wir haben Anzeige gegen unbekannt erstattet, das Banner repariert und wieder aufgehangen.“ Damit möchte sich die Gemeinde klar von den „Spaziergängern“ abgrenzen, die diese Art des Protestes quasi adaptiert haben. Vor mehr als 30 Jahren gingen Bürger der damaligen DDR auf die Straße und machten ihrem Unmut über die Politik in dem Ein-Parteien-Staat Luft. Damit begannen die Montagsdemonstrationen – der gemeinsame Protest unterschiedlicher DDR-Oppositionsgruppen. Die Kirchen hatten sich in dieser Zeit zu einem Forum für Menschen entwickelt, die aus den unterschiedlichsten Motiven gegen das DDR-Regime protestierten.

„Wir vermuten, dass die Erkrather ‚Spaziergänger‘ vor diesem Hintergrund unsere Kirche als Treffpunkt gewählt haben“, so Gisela Kuhn. Sie betont aber ausdrücklich, dass die Kirchengemeinde mit den „Spaziergängen“ nichts zu tun hat. Mittlerweile hat nicht nur die evangelische und auch die katholische Kirche in Alt-Erkrath klar Stellung mit gleich lautenen Tranparenten bezogen - auch Menschen dieser Stadt, sowie Vertreter aus der Lokalpolitik, die „Omas gegen Rechts“ und Mitglieder der Fridays for Future-Bewegung versammeln sich nun ebenfalls montags ab 18 Uhr vor der Kirche, um ein klares Zeichen gegen Corona-Maßnahmen-Kritiker zu setzen. Ins Leben gerufen wurde dieser Gegenprotest von Michaele Gincel-Reinhardt von der Partei „DIE LINKE“ in Erkrath.

(nic)
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