Lasst uns draußen Spaß haben

Erkrath · Wer mit offenen Augen durch unsere Wälder streift, dem fällt so manches Fehlverhalten anderer Naturliebhaber auf. Wir sprachen mit Karin Blomenkamp, Landschaftwächterin in Erkrath, auf welche Dinge man achten sollte, damit Flora und Fauna geschützt werden.

Lasst uns draußen Spaß haben
Foto: Fotolia/Nicole Effinger

(nic) Spaziergänger, die querfeldein durch das Weizenfeld laufen, Hunde, die auf Pferdekoppeln spielen und dabei das ein oder andere "verlieren", Reiter, die sich mit ihren Rössern nicht auf ausgewiesenen Reitwegen bewegen, Mountainbiker die sich im Wald illegale Trails anlegen...diese Liste könnte man noch beliebig fortsetzen. Auch Karin Blomenkamp kann als Landschaftswächterin ein Liedchen über solches und anderes Fehlverhalten in der Natur singen. Sie beobachtet es bei ihren Streifzügen durch Wald und Wiesen fast täglich. "Wenn ich die Menschen dann darauf anspreche und sie darauf hinweise, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung ist, sind die meisten auch sofort einsichtig. Viele wissen es einfach nicht besser und sind froh, dass man ihnen erklärt, wie man es richtig macht", sagt sie. Natürlich gibt es auch immer wieder die "Unbelehrbaren", die beispielsweise der Überzeugung sind, so lange sie Hundesteuer zahlen, gehört der Wald ihnen. Zum Glück gehören die aber eher zu einer seltenen Spezies.

Und um auf die eingangs fehlgeleiteten Naturliebhaber einzugehen, hier ein paar nützliche Tipps:
- Felder und Weiden sind tabu. Sie sind, auch wenn sie nicht immer eingezäunt sind, Privatbesitz und dürfen nicht ohne Genehmigung des Eigentümers betreten werden. Viele Landwirte ärgern sich jedes Jahr darüber, dass Hundebesitzer ihren Vierbeinern dort Erleichterung verschaffen und den Unrat dann dort liegen lassen. Das Gras oder Getreide dient nämlich als Nahrung für andere Tiere oder auch für uns Menschen und keiner möchte Kot in seinem Essen. Zumal auch die Übertragung von gefährlichen Würmern und anderen Krankheitserregern droht.
- Dicke Stöcke haben auch nichts auf solchen Flächen zu suchen. Sie verursachen schwere Schäden an landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen.
- Fußgänger, Mountainbiker, Hundehalter und Reiter sollten sich ausschließlich auf den ausgewiesenen Wegen aufhalten. Wer auf Nummer sicher gehen will, leint seinen Hund an. Denn auch der besterzogenste Hund, kann stiften gehen, wenn er Witterung aufgenommen hat. Derzeit sind beispielsweise viele Ricken trächtig und bekommen im Mai/Juni ihre Jungen. Es ist purer Stress und lebensgefährlich für die Tiere, wenn sie von Hunden illegaler Weise gejagt werden. Wer durchs Unterholz läuft, reitet oder mit dem Fahrrad fährt, stört die Wildtiere.
- Hundehalter, die ihren Tieren freien und sorgenlosen Auslauf verschaffen möchten, haben die Möglichkeit, ausgewiesene Hundewiesen zu nutzen.
- Auch immer wieder ärgerlich: Hundekot oder Pferdeäppel auf den Gehwegen. Es gilt das Verursacherprinzip und deshalb müssen diese vom Halter entfernt werden.
"Grundsätzlich ist es einfach wichtig, dass alle mehr Rücksicht aufeinander nehmen. Dann ist schon viel für ein entspanntes Naturerlebnis getan", so Karin Blomenkamp.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Die Rückkehr der Fischotter
Einzigartiges Otter-Zentrum kümmert sich um die Wiederausbreitung der Bestände Die Rückkehr der Fischotter