Erkrather Tafel sucht dringend Fahrer

Erkrath · Für die Bedürftigen einstehen, Hilfestellung leisten und der Gesellschaft etwas zurück geben sind die Intentionen zahlreicher Ehrenamtler der Erkrather Tafel, die täglich versuchen den Herausforderungen einer solchen Einrichtung gerecht zu werden.

 Angela Vogelsang, Kristina Gendy, Brigitta Henne und Elfriede Winkelnkemper (v.li.) gehören zum Team der Ausgabe der Erkrather Tafel.

Angela Vogelsang, Kristina Gendy, Brigitta Henne und Elfriede Winkelnkemper (v.li.) gehören zum Team der Ausgabe der Erkrather Tafel.

Foto: tb

(tb) Rund 40 engagierte Damen und Herren sind regelmäßig für die notwendige und wichtige Institution im Einsatz. So auch Kurt Lohse. Der Pensionär unterstützt die Erkrather Tafel bereits seit sechs Jahren als Fahrer, holt Ware bei Lebensmittelhändlern ab und liefert diese an die Ausgabestelle an der Schmiedestraße. "Meine Frau hat mich dazu gebracht, bei der Tafel aktiv zu werden", erinnert sich der Erkrather. Seitdem fährt er drei Mal die Woche mit einer weiteren Hilfskraft durch das Erkrather Stadtgebiet. "So kommt keine Langeweile auf und ich kann Menschen helfen, die unsere Unterstützung benötigen." Dass ein solcher Einsatz keine Selbstverständlichkeit ist, weiß Dr. Beate Wirth. Die zweite Vorsitzende leitet seit gut 15 Jahre die Geschicke der Erkrather Tafel und weiß um die Notwendigkeit engagierter Helfer. "Besonders Fahrer und Beifahrer werden bei uns händeringend gesucht. Wir haben aktuell nur noch zwöf davon, Tendenz weiter sinkend. Die Ehrenamtler kommen mit den Jahren auch in ein Alter, in dem eine solche Arbeit nicht mehr leicht fällt."

Dass es nicht um den reinen Transport, sondern auch um körperlichen Einsatz geht, weiß Helmut Heese. Der Schatzmeister ist ein echter Allrounder in den Reihen der Erkrather Tafel. "Wenn der Bedarf besteht, fahre ich auch selbst mit. Personen, die sich für ein solches Ehrenamt bereit erklären, müssten in der Lage sein, zehn bis 15 Kilo zu tragen. Der Transporter muss schließlich auch mit der Ware beladen werden. Zudem wird täglich von Montag bis Samstag Ware eingesammelt und am Standort Schmiedestraße eingelagert." Dem Vorstandsmitglied fällt es immer schwerer, ausgeglichene Monatspläne zu schreiben. "Reservefahrer, die beispielsweise im Krankheitsfall übernehmen können, haben wir gar keine mehr. Es wird monatlich ein wahrer Kampf, alle Touren besetzen zu können."

Wie wichtig der Einsatz der Tafel ist, kann Manfred Buder anhand der vergangenen Jahresstatistik erklären. So wurden allein im vergangenen Jahr 9.322 Besucher an den Ausgabetagen dienstags und freitags gezählt. "Allein 440 Familien mit 423 Kindern sind berechtigt, Lebensmittel von der Tafel zu erhalten", verrät Buder weiter. "Durchschnittlich waren demnach pro Ausgabetag zwischen 90 und 100 Personen vor Ort." Um das Angebot der Erkrather Tafel in Anspruch nehmen zu können, benötigen die Bedürftigen einen Ausweis. "Dieser dokumentiert, dass Sozialleistungen in Anspruch genommen werden", verrät Dr. Beate Wirth.

Dass mittlerweile auch immer mehr Rentner den Weg in Richtung Tafelausgabe in Kauf nehmen, weiß Manfred Buder. "Allein 14 Prozent Rentner konnten wir im Vorjahr zählen." Dass der Spaß bei der Arbeit nicht zu kurz kommt, verrät Angela Vogelsang. Die Ehrenamtlerin unterstützt seit fünf Jahren die Ausgabestelle und freut sich über die Arbeit in einem tollen Team. "Ich habe vorher eine integrative Kindertagesstätte geleitet und wollte auch weiterhin im sozialen Bereich aktiv bleiben", verrät die motivierte Helferin.

Info:
Sie haben Interesse an einem Ehrenamt bei der Erkrather Tafel? Nähere Informationen erhält man auf der Homepage www.erkrather-tafel.de sowie über die Kontaktmöglichkeiten info@erkrather-tafel.de oder 0211—2503333.

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