Nachruf zu Norbert Blüm Er legte den Grundstein für das Franziskus-Hospiz

Hochdahl · Was den Politiker Norbert Blüm über Parteigrenzen hinaus sympathisch machte, war seine Bodenhaftung und sein menschenfreundliches Wesen. Der 1935 geborene Blüm lernte zunächst den Beruf des Werkzeugmachers, bevor er Philosophie, Germanistik, Geschichte und Theologie studierte, promovierte und in die Politik ging. Er verstarb am 24. April mit 84 Jahren.

 Dr. Norbert Blüm kam 1993 als Bundesarbeitsminister nach Erkrath, um den Grundstein für das Hospiz zu legen.

Dr. Norbert Blüm kam 1993 als Bundesarbeitsminister nach Erkrath, um den Grundstein für das Hospiz zu legen.

Foto: Archiv des Franziskus-Hospiz Hochdahl

Als 1993 in Erkrath der Grundstein für das Franziskus-Hospiz gelegt wurde, packte Bundesarbeitsminister Blüm selbstverständlich mit an, erinnert sich Christoph Drolshagen: „Er hat es sich daher auch nicht nehmen lassen, den ersten Spatenstich für das Hospiz zu übernehmen. Sein Bauhelm ist noch heute bei uns im Archiv.“

„Er war ein rundum interessierter offener Mann“, der auf christlichem Fundament für die Marktwirtschaft einstand“, betont Sr. Irmgadis Michels von den Waldbreitbacher Franziskanerinnen. Die Pionierin der Hochdahler Hospizbewegung kannte Blüm bereits aus seiner Zeit als CDU-Landesvorsitzender in NRW. Über den damaligen Hospizvereinsvorsitzenden Felix Kempf, der den Parteigenossen Blüm gut kannte, intensivierte sie den Kontakt.

„Als ich Norbert Blüm das Modell für unser Hochdahler Hospiz vorstellte, war er restlos begeistert!“ Gemeinsam mit ihm galt es nun zu überlegen, wie es zu finanzieren sei? Ein „Titel“ musste her, Blüm fand ihn: „Das Franziskus-Hospiz wird das erste Bundesmodellprojekt. Unter diesem Titel kann ich Mittel freigeben,“ sagte er, so Sr. Irmgadis im Rückblick. Gesagt, getan.

Am 25.Juni 1993 kam der Bundesarbeitsminister zur Grundsteinlegung (Foto). Seine Worte vom Rednerpult an Hochdahls Bürger:“ Ich bin hierhergekommen, weil aus der Kirche gewachsene, christliche Nächstenliebe hier nicht mit Worten seinen Niederschlag findet, sondern hier wird geholfen. Ich wünsche mir mehr Mitbürger, welche selbst die Initiative ergreifen und den Tod nicht verdrängen, sondern ihn wieder in Gesellschaft einbeziehen.“

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