Gelungene Aufführung in der Stadthalle Erkrath Eine verhängnisvolle Affäre

Vergangenen Mittwoch waren die Gastspiele Hamburg mit dem Psychodrama „Eine verhängnisvolle Affäre“ von James Dearden zu Gast in der Erkrather Stadthalle. Die Schauspieler dieses Stückes waren Stephan Benson, Alexandra Kamp, Christian Nickel und Lisa Karlström.

Gelungene Aufführung in der Stadthalle Erkrath: Eine verhängnisvolle Affäre
Foto: Bo Lahola

Dan Gallagher ein erfolgreicher, glücklich verheirateter Anwalt und stolzer Familienvater macht zufällig die Bekanntschaft mit der attraktiven Alex Forrest, einer Verlagslektorin. Dieser Gelegenheit kann Dan nicht widerstehen und er unterliegt der Versuchung. Ein Genuss ohne Reue, so glaubt er, denn die Spielregeln standen doch von Anfang fest. Alex, die keinen One-Night-Stand, sondern eine Beziehung will, und Dan schließlich auch noch eröffnet, dass sie schwanger ist, bringt Dan in die Bredouille. Alex versucht Dan mit Selbstmorddrohungen und Angriffen auf seine Privatsphäre zu erpressen. Eine unsichtbare Schlinge legt sich immer enger um seinen Hals …

Dieser harmlose Seitensprung eskaliert zum tödlichen Rachefeldzug von Alex. Der Kinoklassiker mit aufregenden Situationen und brillanten Dialogen bieten eine wunderbare Vorlage für ein exzellentes Schauspielerensemble. Eine verhängnisvolle Affäre, die bis zur letzten Minute atemlos verfolgt werden wird.

Die Schauspieler haben in der Erkrather Stadthalle mit Spielfreude die Thematik und die Brisanz des Filmes sehr gut umgesetzt. Man merkte Dan regelrecht die Belastung der Situation an und erkannte die Einsicht, dass er sich mit dem Betrug an seiner Ehefrau in eine Situation gebracht hat, die er zutiefst bereute. Alex der One-Night-Stand machte eher, das merkte man auch in der Folgezeit, einen psychopatischen labilen Eindruck. Plätscherte das Geschehen im ersten Akt so vor sich her, so nahm es im zweiten Akt rasant an Fahrt auf und eskalierte letztlich zum Schluss. Dans Frau verunfallte schwer bei dem Versuch Ihre von Alex gekidnappte Tochter zu finden. Das Stück endete indem Dan verdächtigt wurde Alex, die Selbstmord beging, ermordet zu haben. Also Ende offen. Allerding schien Dan’s Frau ihm vergeben zu haben. Die letzte Szene zeigte, wie sie ihm zärtlich die Hand hielt.

Einen dramatischen Vorfall gab es kurz vor der Pause, da ein älterer Zuschauer von den Ersthelfern medizinisch versorgt werden musste. Aber es war ein Arzt im Publikum der mithalf den Zuschauer aus dem Saal zu führen.

Die Schauspieler waren natürlich aus dem Rhythmus gekommen und entschieden die letzte Szene zu Beginn des zweiten Akts zu spielen, damit alle in der Pause wieder etwas runterkommen können. Eine absolut professionelle Entscheidung, denn nach der Pause ging es weiter als sei nichts geschehen.

Alles in allem war es ein gelungener Abend, der am Ende für die Schauspieler auch mit verdientem Applaus belohnt wurde.

Mit gut 300 Zuschauern war die Stadthalle zufriedenstellend zur Hälfte gefüllt. Nach fast zwei Jahren Kulturabstinenz ist es nicht verwunderlich, dass der Kulturbetrieb wieder langsam anlaufen wird und auch muss. Zur Pause verließen recht wenige Zuschauer, die man an einer Hand abzählen konnte, das Theater. Das tat aber dem Stück und der Spielfreude der Schauspieler keinen Abbruch und auch nicht den Zuschauern, die überwiegen gebannt dem Geschehen folgten.

Am Donnerstag, dem 11. November wird in der Stadthalle Erkrath die Komödie „Ungeheuer heiss“ von Lars und Krister Classon unter anderem mit Markus Majowski, Marie-Theres Kroetz-Relin und Franziska Traub aufgeführt. Die Abteilung Kultur der Stadt verschickt die Karten auch kostenfrei nach Hause. Weitere Infos dazu unter Telefon 0211/240740 09.

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