Wenn man etwas früher am Treffpunkt war, hatte man die Möglichkeit, noch etwas ungestört mit den Initiatoren des Projekts Wolfgang Haase und Horst Feldmann vom Unterfeldhaus-AKTIV zu sprechen. Beide berichteten, dass das Projekt Renaturierung des Eselsbachs im dritten Quartal 2024 gestartet wurde. Die Fertigstellung wurde für das Frühjahr 2025 avisiert und auch zeitlich gut umgesetzt. Die Investitionssumme von rund 1.000.000 Euro wurde vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW gefördert.
Experten vom BRW - Bergisch-Rheinischer Wasserverband – haben festgestellt, dass die Anforderungen der EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) im Bereich des Eselsbachs zwischen Bach-km 7+400 und Bach-km 6+200 nicht mehr erfüllt waren und deswegen der „Wasserkörper“ wieder in einen guten ökologischen Zustand versetzt werden musste. Geplant und letztlich auch umgesetzt wurde die ökologische Aufwertung des Eselsbachs auf einer 1,2 Kilometer langen Strecke zwischen der Rothenbergstraße (Westen) und der Fußgängerbrücke südlich der Straße am Thieleshof (Osten). Das Gewässer wurde streckenweise aus seinem originären 3,5 Meter breiten und gleichförmigen Profil in ein geschwungenes Bachbett mit unterschiedlichen Gewässertiefen verlegt, um eine ökologische Aufwertung zu erreichen.
Da die Menschen schon wussten, in die Natur einzugreifen, mussten mit sehr viel Arbeitseinsatz und natürlich verbundenen Kosten auf mehr als einem Kilometer die künstlichen Sohl- und Uferbefestigungen aus Stein und Beton, die in den 1970 Jahren eingebaut wurden, entfernt werden. Auch mussten einige Bäume gefällt werden, die aber laut Ulla Grimm, der zweiten Vorsitzenden von Unterfeldhaus-AKTIV durch Selbstaussaat der Bäume schon bald wieder neu wachsen werden. Um den vielen Wasserkleinstlebewesen einen wichtigen Lebensraum zu bieten, wurde Totholz in das Gewässer eingebracht.
Man kann hier nun schon von einem Kleinod in Unterfeldhaus sprechen, in dem man gerne mal eine Runde dreht. Dorothea Meves und Daniela Korten, Bewohner von Unterfeldhaus, fanden den Spaziergang sehr schön und überhaupt, dass in unmittelbarer Nähe des Wohnorts die Möglichkeit eines entspannten Wanderns gegeben ist. Es gibt in Erkrath schon einige Wohlfühlorte, die man gerne begeht, und das ist auf jeden Fall ein Weiterer. Vielleicht könnte man noch ein oder zwei Bänke an den Bachlauf setzen, dann lädt der Bach auch zum Verweilen ein.
Dann ging es von der Betonbrücke Hahnhof / Thieleshof / Überhaan in entgegengesetzter Richtung, wo die Tretsteine im Wasserlauf liegen.
Auf die Frage an Wolfgang Haase, dem ersten Vorsitzenden von Unterfeldhaus-AKTIV, dass die Renaturierung des Eselsbaches die eine Seite der Medaille ist, wie es aber um die zubetonierten Vorgärten der Unterfeldhäuser Eigenheimbesitzer steht, bemerkte man doch einen gewissen Frust. Er betonte, dass man das Problem schon an die Stadt Erkrath adressiert hätte, man aber gesagt bekam, dass das ein langwieriger Prozess werden kann.
Es bleibt zu hoffen, dass ein Umdenken stattfindet und man die Notwendigkeit von funktionierenden Ökosystemen wieder in den Vordergrund stellt, bevor es auf dieser Welt nichts Grünes mehr gibt. Die Renaturierung des Eselsbachs ist ein guter Anfang. Da muss man Unterfeldhaus-AKTIV einen besonderen Dank für den Einsatz aussprechen.