Fast zehn Jahre Hospiz-Kultur-Kneipe Eine Erfolgsgeschichte in Erkrath

Hochdahl · Vielleicht fällt der "Seiteneinstieg" ins Hospiz leichter als über den Haupteingang, dachten sich 2007 einige Mitarbeiter im Franziskushospiz Hochdahl. So entstand die Idee, im Hospiz eine gemütliche Kneipe einzurichten — fürs leibliche Wohl und vor allem zum zwischenmenschlichen Austausch.

Als Ankerpunkte geplant: kleine kulturelle Vorträge, die viele Menschen ansprechen. Vermutlich ein guter zwangloser Weg sein, um Neulinge mit dem Franziskus-Hospiz vertraut zu machen. Nachweislich gibt es immer noch viele Menschen, die beim Gedanken an Häuser, in denen Menschen die letzten Lebenstage verbringen, eine gewisse Schwellenangst zeigen. Die Macher der Hospiz-Kultur-Kneipe (darunter die Hospiz-Mitarbeiterinnen Ulrike Proba-Köhler und Renate Lettini sowie Eduard Jusinski und Goswin Walter) holten sich Kenner der Erkrather Lokal-Geschichte und luden ortsansässige Autoren zu Dichterlesungen ein. So wurde die Hospiz-Kultur-Kneipe am 5. Oktober 2007 aus der Taufe gehoben. Gut 100 Treffen sind seitdem in Trills 27 über die Bühne gegangen. Eine hübsche Erfolgsgeschichte. Obendrein dürfte die Einrichtung einer Kultur-Kneipe in der deutschen Hospizlandschaft ziemlich einmalig sein.

Auch das neue Programm für 2016/17 ist weit gefächert: Über Vorträge zu rheinischen Flaschenposten (2.September), über Lokschuppen (6. Januar 2017) und den Weltjugendtag in Krakau (3. März), die Darbietung französischer Chansons (7. Oktober), die Präsentation neuer Bücher (4. November) bis zu einer Karnevalsveranstaltung (3. Februar) reicht die Palette. Offenkundig nehmen Lachen und Feiern im Franziskus-Hospiz einen hohen Stellenwert ein. Seit nunmehr neun Jahren schätzen Bewohner, Angehörige und "absolute Neulinge" die bunten Abende mit kulinarischen Leckereien.

Häufig lockt das abwechslungsreiche Programm mehr als 30 Besucher zu den monatlichen Terminen. Nach Kurzvorträgen und DIA-Vorführungen zu Kultur, Bildung und Religion, nach diversen Snacks und Getränken kommen alle etwas leichter ins Gespräch. Womöglich erscheint dann die Idee, ein Hospiz zu besuchen und sich dort sogar einmal zu engagieren, gar nicht mehr so fremd. Viele Menschen sind positiv überrascht von den hellen freundlichen Räumen und der herzlichen Atmosphäre im Franziskus-Hospiz.

Jeden ersten Freitag im Monat von 18 bis 21 Uhr im Therapieraum des Franziskus-Hospizes, Trills 27.

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