Leserbrief „Bürger im Kreis Mettmann lachen über Erkrather Sorgen“

Hochdahl · Zum Thema „Bebauung der Hasenwiese in Millrath“ erhielten wir folgende Leserzuschrift:

Foto: Gerolf Esch

„Bekannte aus dem Kreis fragen mich: ‚Ihr stimmt in Erkrath tatsächlich darüber ab, ob 21 Wohnungen gebaut werden? Habt ihr zu viele freie Wohnungen in Erkrath? Sonst keine Sorgen? Inflation, Fachkräftemangel, Energiekrise, Kriegsflüchtlinge? Und deshalb stimmt ihr 35.000 Bürger darüber ab, ob sage und schreibe 21, noch dazu bezahlbare teilweise WBS-Wohnungen und nach neuestem Öko-Standard geplante Wohnungen, gebaut werden sollen? Erkrath im Nabelschau-Modus?‘

Ich schaue in ungläubige Augen und breites Grinsen macht sich mir gegenüber breit. Weil ich nur ‚ja‘ sagen kann: Erkrath macht sich bei Bürgern der umliegenden Kreisstädte gerade lächerlich mit diesem seinem wohl anscheinenden Hauptproblem. Und gibt dafür auch noch 55.000 Euro aus, die die Stadt gar nicht hat. Und wer sorgt dafür, dass wir so belächelt werden? Die Erkrather Grünen, mit deren aus Parteimitteln finanzierten, als verlängertem Arm installierten Bürgerinitiative für die so genannte ‚Hasenwiese‘.

Und wie machen das die Erkrather Grünen? Mit einer Unterschriftensammlung unterlegt von Falschaussagen der Unterschriftensammler und mit Flyern in Briefkästen, mit Zeitungsartikeln und in den sozialen Medien, allesamt voller Halbwahrheiten bis hin zu dreisten Lügen. Es erscheint ein Artikel mit der Überschrift „Zum Dialog bereit“, aber bereits bei der Gründungsversammlung verbietet Herr Knitsch (Grüne) persönlich Wortmeldungen, die ihm nicht passen. Die fremdgesteuerte Bürgerinitiative polarisiert und spaltet die Erkrather.

Sogar der Name „Hasenwiese“ ist gelogen. Denn dort tummeln sich nur Hunde von Besitzern, die zu bequem sind, deren Hinterlassenschaften mitzunehmen, Hasen nehmen dort schon deshalb immer Reißaus! In den Brombeerbüschen liegen alte Matratzen und Wodkaflaschen. Das ist also eine Hunde- und Müllwiese. Ich weiß das, weil ich dort 100 Meter entfernt seit über 20 Jahren wohne. Und ich bin KEIN Mitglied der Wohngenossenschaft.

Dagegen werden von Grünen/BMU Schwärme von Fledermäusen gesichtet, und seltene Bienen sammeln vermeintlich dort Honig wo nur Gras wächst. Eine verhinderte Kaltluftschneise gibts es nicht, das Umweltgutachten dazu wird einfach negiert. Diese sich selbst per Flugsamen erzeugte Unkrautwiese ist seit 2007 Bauland, wird aber zum Biotop hochstilisiert. Es wird falsch behauptet, dass eine Durchgangstraße zur Bergstraße gebaut wird, und auch meterhohe Mauern und, dass der Spielplatz verschwindet. Nicht einmal einer der Initiatoren, Herr Osterwind (BmU), wusste bei der Abendveranstaltung der Stadt zur Bürgeranhörung darüber Bescheid, dass der Spielplatz selbstverständlich erhalten bleibt. Pures Unwissen gepaart mit Demagogie.

Das gesamte Gelände ist seit 2007 Bauland, die Anwohner hatten damals dringend darum gebeten, um ihre Parkplatzsituation (!) zu entspannen (nachzulesen im Protokoll der damaligen Erkrather Ratssitzung). Da war von den Erkrather Grünen nichts zu hören…

Und warum wirft die Parteispitze der Erkrather Grünen eigene soziale und ökologische Grundsätze über Bord? Die Parteispitze liegt mit dem Rat der Stadt, warum auch immer, über Kreuz, will sich profilieren, nach dem Motto ‚jetzt zeigen wir es euch mal‘. Es geht ihnen überhaupt nicht um das Thema, denn persönliche Eitelkeiten sind verletzt und müssen befriedigt werden. Und da ist jedes Mittel recht. Also gilt es, 21 überwiegend älteren Erkrather Bürgern deren Bauwunsch nach alters- und behindertengerechten Wohnungen mit aller Parteimacht zu verhindern. Wie ich erfahren habe, ist ein körperlich behindertes Genossenschaftsmitglied bereits abgesprungen. Die älteren, teils behinderten Menschen werden hier gerade regelrecht überfahren.Und sie wollen doch nur alten- und umweltgerecht für sich bauen. Soziales Gewissen der Erkrather Grünen gegenüber Älteren und der Wohnungsnot gleich null. Diese grüne Politik in Erkrath ist schmutzig.

Viele Erkrather haben mir bereits gesagt, wenn sie die ganze Wahrheit über die geplante Bebauung erfahren hätte, hätten sie NICHT unterschrieben. Die gesammelten 2500 Unterschriften sind also Makulatur. Ich bin mir sicher, dass die Mehrheit der Erkrather sich nicht für parteipolitische Ränkespiele benutzen lässt und sich deshalb für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auf seit Jahren ausgewiesenem Bauland entscheidet. Und die umliegenden Städte haben dann nichts mehr über die Erkrather zu lachen.

Sollte ich mich da irren, werden die Erkrather Grünen umgehend eine neue Bürgerinitiative gründen: ‚Umbenennung der Stadt Erkrath in ‚SCHILDA`. Ich unterschreibe dann sofort, als ein - Bürger.

Gerolf Esch, Millrath

Hinweis: Die in Leserbriefen geäußerte Meinung gibt nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich außerdem sinngemäße Kürzungen vor. Anonyme Zuschriften bleiben unberücksichtigt.