Vier Förderzentren gehen an den Start Kreis Mettmann ist neuer Schulträger

Kreis · Am 1. August wird der Kreis Mettmann Träger von vier Förderzentren. In allen Förderzentren werden die Förderschwerpunkte Lernen, Sprache sowie emotionale und soziale Entwicklung unterrichtet. Die Zentren bestehen jeweils aus zwei Standorten, die sich in unterschiedlichen Städten im Kreisgebiet befinden.

 Landrat Thomas Hendele, Schuldezernentin Ulrike Haase und die Schulleitungen der neuen Förderzentren.

Landrat Thomas Hendele, Schuldezernentin Ulrike Haase und die Schulleitungen der neuen Förderzentren.

Foto: Kreis Mettmann

Im Juli.2013 hatte der Kreistag den Landrat beauftragt, mit den kommunalen Schulträgern und der Bezirksregierung Düsseldorf ein Konzept für die Förderschulen zu erarbeiten. In die Überlegungen sollen alle Förderschulen für Lern- und Entwicklungsverzögerungen einbezogen werden. Ursächlich für diesen Auftrag des Kreistages an die Verwaltung waren gesetzliche Neuregelungen über die Mindestgrößen der Förderschulen. Mit diesen Änderungen wäre die Auflösung aller Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen im Kreisgebiet ab Sommer 2016 verbunden gewesen.

Die Wahlmöglichkeit der Eltern, ihre Kinder mit dem Förderbedarf Lernen an einer Förderschulen beschulen zu lassen, würde nicht mehr existieren. Schüler mit dem Förderbedarf Lernen hätten zukünftig eine allgemeine Schule besuchen müssen. Ein echtes Wahlrecht der Eltern wäre damit untergraben worden.
Eine Arbeitsgruppe zur Förderschulstruktur hatte daher im Juli 2013 ihre Arbeit aufgenommen. In dieser Arbeitsgruppe arbeiten die Schuldezernenten aller zehn kreisangehörigen Städte und die Schuldezernentin des Kreises, sowie die Untere und die Obere Schulaufsicht zusammen, um in einem engen, gemeinsamen Dialog einen schulträgerübergreifenden Schulentwicklungsprozess zu betreiben. Alle Beteiligten hatten die Zielsetzung, eine maßgeschneiderte und passgenaue Lösung für den Kreis Mettmann zu konzipieren.

Dies ist gelungen und die vereinbarte Konzeption mündete im Frühjahr 2015 in eine einhellige Beschlussfassung der Räte in den kreisangehörigen Städten und im Kreistag. Zu diesem Zeitpunkt standen die groben Rahmenbedingungen für die Neugründung der Förderzentren fest. Das vergangene Jahr wurde dazu genutzt, die Auflösung der bisherigen Schulen in einem angemessenen Rahmen zu vollziehen und parallel den Neustart mit all seinen Facetten zu ermöglichen. "Als Schlüssel zum Erfolg hat sich bei diesem Mammutprojekt immer die gemeinsame Kommunikation auf Augenhöhe erwiesen und dies soll auch in Zukunft so beibehalten werden", betont Schuldezernentin Ulrike Haase.

Seit dem 1. August 2016 ist der Kreis Mettmann nun Schulträger der vier neuen Förderzentren im Kreisgebiet:

● Das Förderzentrum Nord befindet sich in zwei Schulgebäuden in der Hans-Böckler-Straße 25-27 in Velbert. Hier werden überwiegend Schülerinnen und Schüler aus Velbert und Heiligenhaus beschult.
● Das Förderzentrum West befindet sich in der Goethestraße 34 in Mettmann und am Thunesweg1a in Ratingen - Lintorf. Dort werden überwiegend Schülerinnen und Schüler aus Wülfrath, Mettmann und Ratingen beschult.
● Das Förderzentrum Mitte befindet sich in der Lortzingstraße 1 in Hilden und am Rathelbecker Weg 25-27 in Erkrath. In beiden Standorten werden überwiegend Schülerinnen und Schüler aus Haan, Hilden und Erkrath beschult. Das Förderzentrum verfügt zudem für einen befristeten Zeitraum über eine Dependance an der Otto-Hahn-Straße 6 in Hilden.
● Das Förderzentrum Süd befindet sich derzeit noch an zwei Standorten in Monheim am Rhein. In der Krischerstraße 31 und in der Geschwister-Scholl-Straße 69. Im Sommer 2017 wird der Standort an der Geschwister-Scholl-Straße aufgegeben und in Langenfeld ein Schulgebäude am Fahler Weg 17 bezogen. Die beiden Standorte sind überwiegend für die Schülerinnen und Schüler aus Langenfeld und Monheim am Rhein zuständig.

Allen Eltern steht nun ein wohnortnahes Angebot für die Förderschwerpunkte Lernen, Sprache und emotionale und soziale Entwicklung an jedem Standort zur Verfügung. Die Wahlmöglichkeit der Erziehungsberechtigten zwischen einer inklusiven Beschulung an einer allgemeinen Schule oder der Beschulung an einem Förderzentrum ist somit gewährleistet. Dieses Ziel der wohnortnahen Beschulung zu erreichen war allen Beteiligten an dem Umstrukturierungsprozess ein großes Anliegen.

Die Schülerzahlen für jedes Förderzentrum liegen mit weit über 200 Schülern weit über der gesetzlich geforderten Mindestschülerzahl. Nicht nur die Schülerschaft setzt sich an den Förderzentren zum Schulstart ab dem 23. August neu zusammen, sondern auch die Lehrerkollegien. Es ist gewährleistet, dass in jedem Förderzentrum und an jedem Standort alle drei Förderschwerpunkte fachspezifisch unterrichtet werden können. Die Beschulung erfolgt nach einem pädagogischen Konzept und individuellen Förderplänen für jede Schülerin und jeden Schüler.

Für die Primarstufenschüler wird ein Offenes Ganztagsangebot vorgehalten. Für die Klassen fünf bis sieben gibt es ein Angebot im gebundenen Ganztag. Die Konzeption ist zunächst auf fünf Jahre ausgerichtet. Das Wahlverhalten der Eltern wird die weiteren Bedarfe und Planungen für die Schulentwicklung der Förderzentren maßgeblich beeinflussen.

"Der Countdown für den Echtbetrieb der Förderzentren läuft und alle Standorte gehen bestens gerüstet an den Start", ist sich Landrat Thomas Hendele sicher. "Ein großes Dankeschön geht an alle, die zum Gelingen des Projektes beigetragen haben."

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