Verlorenes sucht neuen Besitzer

Erkrath · Durchgelaschte Schuhe, ein Koffer mit Schmutzwäsche, ein Bundeswehrhelm oder aber auch ein hochwertiger Dokumentenscanner: Diese und andere Dinge sind alleine im vergangenen halben Jahr im Fundbüro der Stadt Erkrath gestrandet.

 (v.li.) Kevin Weber (Marktleiter), Jennifer de Bona (Auktionatorin) und Frank Wolfgramm (stellvertretende Fachbereichsleiter des Ordnungsamtes) auf der letzten Fundsachenbörse in der Stadthalle Erkrath.

(v.li.) Kevin Weber (Marktleiter), Jennifer de Bona (Auktionatorin) und Frank Wolfgramm (stellvertretende Fachbereichsleiter des Ordnungsamtes) auf der letzten Fundsachenbörse in der Stadthalle Erkrath.

Foto: nic

(nic) "Hochsaison herrscht bei uns allerdings in der dunklen Jahreszeit", sagt Frank Wolfgramm, stellvertretende Fachbereichsleiter des Ordnungsamtes. Denn dann ist zum einen die Zeit der Diebe und zum anderen scheinen die Menschen im Winter unkonzentrierter zu sein - denn nur so kann man sich die höheren Fundsachenabgaben erklären. Und die Erkrather sind ein ehrlicher Haufen. "Sogar Smartphones oder andere wertvolle Gegenstände, werden bei uns abgegeben." Streng genommen ist man sogar per Gesetz dazu verpflichtet, Fundsachen beim Ordnungsamt oder bei der Polizei zu melden. "Bei uns verbleiben die Gegenstände dann ein halbes Jahr", so Wolfgramm. Manchmal gelingt es den Mitarbeitern, den Besitzer ausfindig zu machen. Bei Fahrrädern, die codiert sind, klappt so etwas gut oder bei Geldbörsen, in denen beispielsweise der Personalausweis drin steckt. "Selten melden sich Leute bei uns und fragen nach ihren verloren gegangenen Wertsachen. Das liegt vielleicht auch daran, dass nicht alles wissen, dass es uns, also das Fundbüro, überhaupt gibt."

Nach einer Frist von sechs Monaten - so lange werden die Fundsachen aufgewahrt - können die Gegenstände entweder an den ehrlichen Finder ausgehändigt werden oder sie landen bei der Fundsachen-Versteigerung. Die findet zwei Mal im Jahr in der Erkrather Stadthalle statt. Dort stehen dann zahlreiche herrenlose Fahrräder, einige Smartphones, Briefmarkenalben und vieles mehr. Das kontrolliere Bietverfahren wird durch Auktionatorin Jennifer de Bona, die ebenfalls dem Ordnungsamt zugehörig ist, geleitet und von ihren Kollegen vor Ort unterstützt. Wer Glück hat, kann hier schon mal ein gut erhaltenes Fahrrad für gerade mal zwei Euro erstehen. Einige Bieter verkaufen die ersteigerten Sachen später auf bekannten Online-Verkaufsportalen, andere kaufen direkt einen ganzen Schwung an Fundsachen, um ihre Großfamilien damit zu versorgen, andere freuen sich einfach über einen günstigen Schnapp.
Die nächste Fundsachenbörse wird voraussichtlich im Sommer stattfinden. Die Termine werden auf der Webseite der Stadt Erkrath veröffentlicht.

Öffnungszeiten des Fundbüros der Stadt Erkrath
Montag und Dienstag
8 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr
Mittwoch und Freitag
8 bis 12 Uhr
Donnerstag
8 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr

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