SKFM verteilt Gutscheine an Flüchtlinge

Erkrath · Der katholische Sozialdienst verteilt Gutscheine im Wert von 20 Euro an die im Bürgerhaus untergebrachten Flüchtlinge. Die können die Menschen im Sozialkaufhaus in Alt-Erkrath oder dem Geschäft in der Sandheide eintauschen.

 Norbert Baumgarten und Therese Heimes vom SKFM stellen den Flüchtlingen gelbe Gutscheine im Wert von 20 Euro zur Verfügung.

Norbert Baumgarten und Therese Heimes vom SKFM stellen den Flüchtlingen gelbe Gutscheine im Wert von 20 Euro zur Verfügung.

Foto: Nikolas Golsch

(nigo) Es ist nur ein kleiner gelber Zettel, mit dem der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM) seit der vergangenen Woche die im Hochdahler Bürgerhaus untergebrachten Flüchtlinge unterstützt. All jene, die schon hier sind und auch die, die noch kommen werden. Es ist nur ein Gutschein über 20 Euro, doch im Rundum-Sozialkaufhaus des SKFM an der Helena-Rubinstein-Straße reicht dieser Betrag schon aus, um sich chic für den Herbst einzudecken. Eine warme Jacke, ein Paar Lederschuhe, eine neue Hose und ein Schal. Das alles kostet dort nicht viel. Es ist Ware aus zweiter Hand, stets in gutem Zustand. Was vielleicht das wichtigste ist: im Sozialkaufhaus gibt es keine alten Pelzmäntel aus den 90ern, sondern durchaus modische Kleidung, die nur wenige Jahre alt ist. Gespendet von vielen Erkrathern, die so die Sozialarbeit des SKFM unterstützen.

"Wir wollen den Menschen die Würde lassen, selbst auszusuchen und zu entscheiden, was sie kaufen möchten", sagt Therese Heimes, Leiterin des Kaufhauses. Dort gibt es keine Almosen, sondern die Flüchtlinge können ganz genau so wie andere Erkrather mit geringem Budget shoppen gehen. Ob sie sich von dem Gutschein neue Kleidung oder Kinderspielzeug, ein Möbelstück oder ein Kaffeeservice kaufen, das können sie sich selber aussuchen. "Gleichzeitig müssen sie mit dem Gutschein aber auch Haushalten", sagt Heimes. Pro Flüchtling gibt es einen Gutschein.
Die Gutscheine wurden bereits den Dolmetschern im Bürgerhaus übergeben. Deren Aufgabe ist es jetzt, den Flüchtlingen zu erklären, was es mit dem gelben Zettel auf sich hat. In Deutsch, Englisch, Arabisch, Albanisch, Türkisch und Aserbeidschanisch ist schon auf den Zetteln beschrieben, wie das Prinzip funktioniert.

In den nächsten Wochen verteilen die Dolmetscher zusätzlich noch ein Informationsblatt, auf dem die Arbeit des SKFM in vielen verschiedenen Sprachen erklärt wird. Bereits im Voraus haben sich Heimes und ihr Team vom SKFM mit den Dolmetschern zusammengesetzt und die Sprachen ausgewählt, die die meisten der Flüchtlinge sprechen.
Einlösen können die Flüchtlinge den Gutschein entweder im Kaufhaus in Alt-Erkrath oder im kleineren Geschäft des SKFM in der Sandheide. Dort ist das Angebot auf den rund 200 Quadratmetern Ausstellungsfläche zwar deutlich begrenzter, für die Flüchtlinge aus dem Bürgerhaus ist die Sandheide aber besser zu erreichen als das große Kaufhaus.

Die Shoppingtour sei Ablenkung und Kontaktaufnahme zugleich, sagt Heimes. "Beim Einkaufen ergeben sich oft Gespräche mit den Angestellten oder anderen Kunden". So kommen die Flüchtlinge aus ihrer kleinen Enklave im Bürgerhaus hinaus und knüpfen erste Kontakte in Erkrath. Spenden für das Kaufhaus sind unterdessen immer willkommen.

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