Rotarier blicken in die Zukunft

Erkrath · Sie wirken nachhaltig gemeinnützig, sie leben Vielfalt, pflegen Freundschaft, Vertrauen und Verbindlichkeit. Der Blick in die Zukunft stimmt die Rotarier dennoch nicht fröhlich.

 Dr. Axel Fuhrmann, Philippa Leven, Christine Heinen und Felix Schmincke (v.l.n.r.).

Dr. Axel Fuhrmann, Philippa Leven, Christine Heinen und Felix Schmincke (v.l.n.r.).

Foto: RG

(RG) "Ich möchte in keinem anderen Land leben", sagt Dr. Axel Fuhrmann, Präsident des RC Neandertal, in seiner Neujahrsansprache und begründet das mit der sozialen Sicherung, der Freiheit und damit, dass Menschen hier nicht diskriminiert werden. "Wer zurück schaut, wird nach Charly Hebdo nicht fröhlich in die Zukunft schauen", drückt er Gedanken aus, die nicht nur Rotarier bewegen.

Rund achtzig Gäste folgten der Einladung zum Neujahrsempfang der Rotary Clubs, dessen Gastgeber der RC Neandertal war. Sie sind Mitglieder des Inner Wheel Club Hilden-Haan-Neandertal, des Rotary Club Neandertal, des Rotary Club Hilden Haan, der Jugendorganisation Rotaractclub Solingen-Neandertal und des RC Neandertal. Projekte wie das Neanderlab, die Notfallseelsorge, Sprache verbindet, Haaner Kinder in Not, Jeki, Therapiezentrum Hilfe für das autistische Kind und viele mehr profitieren vom Engagement der Rotarier Clubs. Ein Neujahrsempfang lädt ein, einen Blick zurückzuwerfen, aber auch in die Zukunft zu schauen. Ein Blick zurück haben sie auf das langjährige Engagement von Peter Paul Theissen geworfen, den sie an diesem Tag mit der Auszeichnung der Paul Harris Fellow Nadel mit Saphir überraschten. Mit den Worten "Du warst der richtige Mann zur richtigen Zeit", überreichte ihm Felix Schmincke, Präsident des RC Hilden-Haan, die Auszeichnung.

Was die Jugend der Rotarier bewegt, fasst Philippa Leven, Präsidentin des Rotaractclub Solingen-Neandertal, in ihrer Rede zusammen, die provokativ überzeichnend mit den Worten "Wir sind chronisch narzisstisch. Die einzigen Bücher, die wir je gelesen haben, handeln alle von einem Zauberer namens Harry Potter", beginnt. Sie spricht über ihre Generation, die Generation Y, auch Millennials genannt. Leven ist 27 Jahre alt. Sie beschreibt in ihrer Rede den Wandel, den ihre Generation bereits in jungen Jahren erlebt hat und resümiert, dass für die Generation kaum etwas so beständig ist, wie der Wandel. Sie wehrt sich gegen den Vorwurf, dass ihre Generation überbehütet und faul ist. "Wir sind im Vergleich zu vorherigen Generationen weniger und gleichzeitig die internationalste, örtlich flexibelste und vielsprachigste Generation, die jemals den Arbeitsmarkt betreten hat und deshalb fordern wir neue Regeln in der Arbeitswelt, nämlich Selbstbestimmung und Sinnhaftigkeit", führt sie aus. Sie nennt einige erfolgreiche Millennials, wie Mark Zuckerberg, der 2004 mit gerade einmal 20 Jahren einer der Mitgründer des sozialen Netzwerks Facebook war. Wenige Tage nach dem Neujahrsempfang wird Zuckerberg in der Oxfam-Studie zur Verteilung von Armut und Reichtum als einer der acht reichsten Männer dieser Welt geführt.

"Wir sind auch die Generation, die gegen Trump und damit gegen den Populismus gestimmt hat. Wir sind außerdem die Generation, die gegen den Brexit und für Europa gestimmt hat", erklärt Philippa Leven. Sie ist froh, dass ihre Generation scheinbar verstanden hat, dass Weltoffenheit sie weiterbringt, als Nationalismus. Aber sie sorgt sich auch wegen dieser Wahlergebnisse und wegen des aufkommenden Nationalismus auch in anderen Ländern, auch in unserem Land, weil er uns allen den Frieden nehmen wird. In einem sind die Rotarier aller Generationen bei diesem Empfang wohl einig. Fuhrmann hat es zu Beginn in Worte gefasst: "Ich hoffe, dass möglichst viele Menschen zur Wahl gehen und ihre Wahl von Vernunft und nicht von Emotionen geprägt ist."

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