Ich bin „erster Dienstleister“

Erkrath · Bürgermeister Christoph Schultz zieht im Lokal Anzeiger- Interview eine Bilanz der ersten 150 Tage seiner Amtszeit im Rathaus, spricht über Vergangenes und Zukunftsplänen und wie er sich das Leben als "erster Dienstleister der Stadt" vorstellt.

 Bürgermeister Christoph Schultz stand uns im Interview Rede und Antwort zur aktuellen Lage in Erkrath.

Bürgermeister Christoph Schultz stand uns im Interview Rede und Antwort zur aktuellen Lage in Erkrath.

Foto: tb

Lokal Anzeiger: Wie waren ihre ersten Tage im Amt?
Christoph Schultz: Ich habe eine Menge neuer und interessanter Leute kennen lernen dürfen. Bereits in den ersten Tagen und Wochen habe ich versucht, fast alle 600 Mitarbeiter und die 25 größten Unternehmen der Stadt zu besuchen. Höhepunkte sind zudem Geburtstage von Bürgern, die ein hohes Alter feiern. Dort erfährt man stets spannende Anekdoten aus vergangenen Zeiten.

Wie soll sich Erkrath in ihrer Amtszeit weiter entwickeln?
In naher Zukunft soll die Feuerwehr eine neue Wache samt Gerätehaus bekommen, die Neanderhöhe wird für die Ansiedlung neuer Unternehmen zur Verfügung gestellt, es muss Wohnraum geschaffen, Schulen und Grünpflege vorangebracht werden und das Projekt "Soziale Stadt" steht auch noch auf dem Plan. Hierfür fehlt aktuell allerdings schlichtweg das Personal.

Was sagen Sie zur aktuellen Haushaltssituation?
Die Situation ist schwierig. Wir müssen sparen, wo man eigentlich nicht sparen will und kann. Allein die letzten Monate haben ein Mehrkostenloch von drei Millionen Euro gefordert, die nicht zurück erstattet werden. Das ist sicherlich nicht einfach. Obwohl ich eigentlich nicht für Steuererhöhungen bin, hätte uns die Anhebung der Grundsteuer rund 1,5 Millionen Euro gebracht. Geld, welches dem hohen Defizit hätte entgegen wirken können.

Was können Sie als Bürgermeister tun?
Zunächst hat der Rat entschieden, ein freiwilliges Haushaltssicherungskonzept zu erstellen. Als Bürgermeister ist man nur bedingt handlungsfähig und Entscheidungen werden vom Rat getragen. Ich möchte mich aber verstärkt dafür einsetzen, neue Unternehmen anzusiedeln und Erkrath, getreu meinem Wahlmotto "weiter zu bewegen".

Was haben Sie in Erkrath bisher bewegen können?
Die Beleuchtung der Haanerstraße ist funktionstüchtig, die Hundesteuer wurde nicht erhöht, die Internetpräsenz bei den sozialen Netzwerken hat sich weiterentwickelt, und einige weitere Bausteine. Stillstand bedeutet für mich Rückgang und ich möchte, dass Erkrath sich nach vorne bewegt.

Was bedeutet es für Sie, Bürgermeister zu sein?
Ich sehe mich nicht als "ersten Bürger", sondern eher als "ersten Dienstleister" dieser Stadt. Es ehrt mich, dass ich für die Bürger dieser Stadt sprechen darf und gemeinsam mit diesen, sowie Rat und Verwaltung die Stadt in kleinen Schritten besser machen kann.

Gibt es Veranstaltungen, worauf Sie sich in Zukunft besonders freuen?
Zunächst einmal auf das Stadtfest "50 Jahre Stadtrechte Erkrath", das wir gemeinsam vom 1.- 3. Juli dieses Jahres feiern werden. An diesem Wochenende ist die Stadt von der Stadthalle bis zur Bahnstraße eine Feiermeile. Zudem wird Erkrath im kommenden Jahr Tour de france- Stadt, auch das ist ein großes Ereignis.

Das Interview führte Tanja Bamme.

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