Eine Aktion des Fachbereichs Jugend der Stadt Erkrath Hin-Guckerinnen und Hin-Gucker begleiten den Karnevalszug

Erkrath · Nachdem die Aktion „Hin-Gucker" für mehr Jugendschutz im Karneval bereits im vergangenen Jahr sehr gut angenommen wurde, setzt der Fachbereich Jugend auch 2024 wieder mehrere Pädagoginnen und Pädagogen aus der Kinder- und Jugendförderung ein, um rund um den Karnevalsumzugs in Alt-Erkrath wieder eine mobile Anlaufstelle für zu stark alkoholisierte Jugendliche zu sein.

Auch Denise Kuhn (vorne Mitte), Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendförderung, und ihr Team beteiligen sich an der Aktion Hin-Gucker beim   Karnevalsumzug am Samstag, den 3. Februar, in Alt-Erkrath.

Auch Denise Kuhn (vorne Mitte), Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendförderung, und ihr Team beteiligen sich an der Aktion Hin-Gucker beim Karnevalsumzug am Samstag, den 3. Februar, in Alt-Erkrath.

Foto: Stadt Erkrath

Die freiwilligen Helferinnen und Helfer achten dabei auch selbst auf orientierungslos wirkende Jugendliche und mögliche Gefahrensituationen. Zu erkennen sind die Hin-Guckerinnen und Hin-Gucker durch neon-gelbe Leuchtwesten und schwarze

Umhängetaschen mit entsprechender Aufschrift.

Die Hin-Guckerinnen und Hin-Gucker stehen mit der Polizei sowie den Rettungskräften im Austausch und können so im Bedarfsfall schnelle Unterstützung beziehungsweise Hilfe organisieren. Darüber hinaus informieren sie die feiernde Jugend über mögliche Gefahren von unbemerkt verabreichten, bewusstseinsbeeinträchtigenden Substanzen. Denn „K.O.-Tropfen“ sind meist farb-, geschmacks- und geruchlos und können, wenn sie unentdeckt in ein Getränk gelangen, schwere körperliche Reaktionen wie Schwindel, Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Willenlosigkeit oder Bewusstseinsverlust verursachen.

„Um das Risiko eines Kontaktes mit diesen Substanzen zu verringern, verteilen wir auch in diesem Jahr wieder bunte Stopfen, die die Flaschenhälse abdecken und so das unbemerkte Verabreichen erschweren“, berichtet Projektkoordinatorin und Jugendschutzbeauftragte Tümay Biçer-Poyraz. „Die kreisweite Aktion leistet zudem einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Belästigungen und sexuellen Übergriffen, indem die Ehrenamtlichen derart kritische Situationen nicht nur im Blick haben, sondern auch Panik-Alarmbuttons im Taschenformat verteilen“, so

Biçer-Poyraz weiter.

Was ist im akuten Notfall zu tun? Wer unterstützt später?

Wenn Verdacht besteht, dass K.O.-Tropfen verabreicht wurden, sollte umgehend Kontakt mit der Polizei (Notruf: 110) aufgenommen werden. Zu beachten ist, dass die gefährlichen Substanzen nur kurze Zeit im Körper festzustellen sind, weshalb schnellstmöglich auch der Rettungsdienst (Notruf: 112) alarmiert oder die nächstgelegene Notfallambulanz aufgesucht werden sollte, um dort eine Urinprobe abzugeben – vor allem dann, wenn starke Symptome auftreten. Auch in diesen Fällen stehen die freiwilligen Hin-Guckerinnen und Hin-Gucker als Ansprechpersonen zur Verfügung.

Wenn betroffene Mädchen und junge Frauen Unterstützung bei der Bewältigung eines solchen Vorfalls benötigen, können sie sich telefonisch unter 02104 141-9226 an die Beratungsstelle des SKFM Mettmann wenden. Ebenso steht unter 0800 011-6016 rund um die Uhr das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ zur Verfügung. Da auch Jungen und junge Männer Opfer von K.O.-Tropfen werden können, gibt es ebenso ein entsprechendes Hilfetelefon zu

„Gewalt an Männern“, das jederzeit unter 0800 0123-9900 zu erreichen ist.

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