1. Die Stadt

Eine absolute Frechheit!

Eine absolute Frechheit!

Bereits zum dritten Jahr in Folge müssen sich die Mitglieder des Vereins "Erkrath blüht" mit einem großen Ärgernis auseinander setzen. Die liebevoll gestaltete Wildblumenwiese am Bahnhof Millrath wurde in den vergangenen Tagen vom zuständigen externen Grünflächenbetrieb abgemäht, das angebrachte Hinweisschild entfernt.

(tb) "Eine absolute Frechheit", findet auch Vorsitzende Inge Berkenbusch. "Nicht nur, dass die Saatbomben rund 250 Euro gekostet haben, das Engagement der Mitglieder wird mit dieser Aktion nicht gewürdigt." Über Wochen hinweg wurde die Fläche von Mitgliedern und Mitarbeitern der angrenzenden Stadtwerke gepflegt und regelmäßig gegossen. Doch damit nicht genug! Auch die etlichen Osterglocken an der Düsseldorfer Straße/ Ecke Parkstraße sowie die Narzissenwiese an der Willbeck wurden kurzerhand dem Erdboden gleich gemacht. Letztere entstand erst letzten Winter durch den Einsatz des Energieanbieters Innogy, der nach Bodenarbeiten die Grünfläche vor der apostolischen Kirche an der Willbeck mit 1000 Blumenzwiebeln neu bepflanzte.

"Wir sind wirklich sauer", regt sich auch Regina Wedding auf. Die stellvertretende Bürgermeisterin kann das Verhalten der Gartenbaumitarbeiter nicht verstehen. "Mitgliedern von Erkrath blüht, die auf der Düsseldorfer Straße bei der Beetpflege waren, wurde von Mitarbeitern des beauftragten Unternehmens im Vorbeifahren "ein Vogel" gezeigt. Das ist doch wirklich nicht zu fassen." Als wäre dieser Schaden nicht genug, fuhr ein Verkehrsteilnehmer vor wenigen Wochen in ein liebevoll gepflegtes Rosenbeet auf der Höhe Düsseldorfer Straße 2 bis 6 und zerstörte dieses nahezu komplett.

Auf Nachfragen der Redeaktion zeigt sich auch die Verwaltung bestürzt über die wiederholten Vorkommnisse. "Das erneute Mähen der Wildblumenwiese am Millrather Bahnhoh ist sehr bedauerlich. Der entsprechende Betrieb wurde schon einmal von der Stadtverwaltung angewiesen, die Wiese am Millrather Bahnhof bezüglich des Mähens auszulassen. Diese Anweisung wurde jedoch nicht befolgt. Es könnte an wechselnden Mitarbeitern im Unternehmen liegen, aber das können wir nicht mit Sicherheit sagen", gibt Pressesprecherin Maria Steinmetz wieder.

Nach Aussagen von Bürgermeister Christoph Schultz soll der Umgang mit Blühwiesen und —streifen nun verschärft angewiesen und entsprechende Konsequenzen abgestimmt werden. "Wie diese im Einzelnen aussehen könnten, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen", so Maria Steinmetz weiter. "Fest steht jedoch, dass wir das Engagement der Bürger sehr begrüßen. Zudem haben Wildblumenwiesen neben dem ästhetischen Aspekt im Stadtbild auch eine wichtige Bedeutung für die Umwelt, etwa als Nahrungsquelle für Insekten." Aufgeben kommt für die Mitglieder von "Erkrath blüht" nicht in Frage. "Wir werden auch weiterhin die Flächen bepflanzen", ist sich Inge Berkenbusch sicher. "Hoffentlich in Zukunft mit mehr Erfolg!"