Digitale Gesundheit: „Die Zeit ist reif“

Apps bahnen sich den Weg in die Gesundheitsversorgung. Doch noch hapert es mitunter an der notwendigen Qualität.

 Immer mehr Patientendaten werden können digital ausgewertet werden. Es geht darum, den Komfort zu nutzen und gleichzeitig dem Datenmissbrauch vorzubeugen.

Immer mehr Patientendaten werden können digital ausgewertet werden. Es geht darum, den Komfort zu nutzen und gleichzeitig dem Datenmissbrauch vorzubeugen.

Foto: TK

(TK) Der Trend zu "Wearables" und "Selftracking" ist keine bloße Spielerei, sondern stärkt den selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Umgang mit der Gesundheit: Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Universitätsklinikums Freiburg. Die Wissenschaftler untersuchten, welche Angebote es bereits auf dem Markt der rund 400.000 Medizin-, Gesundheits- und Lifestyle-Apps gibt und was die Nutzer davon haben. Ihr Fazit: Gesundheitsbezogene Apps werden künftig in der Prävention und der Chroniker-Versorgung ihren festen Platz haben. Es hapert heute jedoch bei den meisten Angeboten noch an der Qualität — und an der Nachhaltigkeit. "Die Zeit ist reif, die digitale Versorgung massiv voranzutreiben und wir sind bereit, unseren Teil dazu beizutragen", sagte der TK-Vorstandsvorsitzende Dr. Jens Baas und verglich die digitale Entwicklung im Gesundheitsbereich mit der des autonomen Fahrens: "Die Technik entwickelt sich viel rasanter als der gesetzliche Rahmen — hier müssen wir nachsteuern", so Baas.

Das E-Health-Gesetz sei dazu ein Anfang, aber eben nur ein Anfang. In Berlin forderte Baas einen kritischen Dialog zu den Chancen und Risiken eines digitalisierten Gesundheitswesens und der Frage, wie Patienten den Komfort neuer Funktionen nutzen können und sie gleichzeitig vor Datenmissbrauch geschützt sind: "Der Schutz der Sozialdaten ist extrem wichtig. Die Herausforderung wird sein, zugleich nützlichen Anwendungen den Weg zu ebnen", so Baas.

Wie Verbraucher anhand weniger Angaben selbst überprüfen können, inwieweit eine angebotene App dem eigenen Sicherheitsbedürfnis entgegen kommt, erläuterte Dr. Ursula Kramer: "Wenn der App eine Datenschutzerklärung fehlt oder nicht klar ist, wie sich diese finanziert, ist man sicher gut beraten, nach einer Alternative zu schauen", so die Mitautorin der Studie.

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