„Ortungen“ im Kunsthaus

Hochdahl · Wolfgang Sendermann guckt gerne über den Tellerrand hinaus. Das Vorstandsmitglied des Kunsthauses Erkrath ist daher stets bemüht, die eigenen Ausstellungsräume talentierten Gastkünstlern zur Verfügung zu stellen.

 Die Gastkünstler der Künstlergemeinschaft „Raum für Kunst“ aus Paderborn Marco E. Boscarato, Jörg Lütkemeier, Irmtrud Winzek, Mona Schäfer und Martin Veit (v.li.) stellen aktuell im Kunsthaus Erkrath zu dem Thema „Ortungen“ aus.

Die Gastkünstler der Künstlergemeinschaft „Raum für Kunst“ aus Paderborn Marco E. Boscarato, Jörg Lütkemeier, Irmtrud Winzek, Mona Schäfer und Martin Veit (v.li.) stellen aktuell im Kunsthaus Erkrath zu dem Thema „Ortungen“ aus.

Foto: tb

(tb) "Man lernt immer neue Techniken kennen und kann sich auch für die eigene Arbeit Inspirationen holen", ist sich der Bildhauer sicher.
Dass sich aktuell Werke der Gastkünstlergruppe "Raum für Kunst" aus Paderborn im Kunsthaus wiederfinden, hat demnach gleich mehrere Vorteile. "Zudem sind diese Räume einfach großartig. Hier wirkt die Kunst wirklich gut", ist sich Martin Veit sicher. Gemeinsam mit vier weiteren Kollegen ist der Künstler angereist, um die zahlreichen Bilder und Skulpturen in Erkrath ins rechte Licht zu rücken. "Und natürlich, um uns das bergische Land einmal genauer anzugucken", verrät Mona Schäfer. Für die Künstlerin ist es bereits der zweite Besuch im Kunsthaus. Vor zwei Jahren, im Zuge einer jurierten Ausstellung, durfte die Künstlerin eines ihrer Bilder präsentieren. "Damals entstand auch der Kontakt zu den Mitgliedern des Kunsthauses. Im vergangenen Jahr haben wir sechs Künstler aus Erkrath in unseren Ateliers und in unserem Ausstellungsraum begrüßen dürfen. Ein toller Austausch."

Unter dem treffenden Thema "Ortung" dürfen Besucher noch bis zum 21. Oktober die unterschiedlichen Kunstwerke von insgesamt zehn Gastkünstlern aus Paderborn bewundern. Ob mechanische Installationen, Fotografien, Malereien oder Zeichnungen- die Bandbreite der dargestellten Werke ist umfangreich und lädt die Besucher auch gerne zu Interaktion ein. So dürfen an den Installationen von Mona Schäfer kleine Papierschmetterlinge in Gläsern bewundert und zum Rundflug animiert werden. Die Idee hinter den bewegten Werken ist allerdings eher trauriger Natur. "Ich habe in einem Spielwarenladen ähnliche Behälter mit Plastikschmetterlingen gesehen, die Kinder dazu animieren sollte, weitere Tiere in Behältern zu sammeln. Obwohl es ausschließlich um Plastiktiere ging, gefiel mir der Gedanke von Tieren in Gefangenschaft nicht", erinnert sich die Künstlerin, die mit ihrer eigenen Interpretation Aufmerksamkeit erregen möchte und die Besuchen zum Nachdenken auffordert. Ebenso eindrucksvoll dürften die Fotografien von Jonas Pohl sein, der auf seinen großformatigen Bildern Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenslagen wiedergibt. Erst kürzlich führte ihn eine Fotoreise nach Thailand, um vor Ort in Bordellen Frauen abzulichten. Das in Erkrath ausgestellte Bild wiederum gibt eine Situation im Kosovo wieder. Jörg Lütkemeier, der selbst ernannte "Formgenerator" wiederum präsentiert auf seinen Bildern

Momentaufnahmen eingefrorener Bewegungen und erzeugt somit ganz unterschiedliche Assoziationen für den Betrachter. Durch das abgelichtete Blitzeis können ganz unterschiedliche Formen entstehen, die wiederum von jedem Besucher persönlich interpretiert werden können. Wer neugierig geworden ist, kann die Ausstellung zu den Öffnungszeiten samstags von 15 bis 18 Uhr oder sonntags von 11 bis 18 Uhr besuchen. Terminabsprachen nach Vereinbarung sind ebenfalls möglich. Kontakt unter www.kunsthaus-erkrath.de.

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