Siebenter Wolfsnachweis in Nordrhein-Westfalen im Kreis Warendorf

Kreis · Ein siebenter Nachweis eines Wolfes in NRW konnte durch genetische Untersuchungen bestätigt werden. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) bestätigte kürzlich, dass die drei toten Schafe aus Oelde im Kreis Warendorf am 6. April 2016 durch einen Wolf gerissen wurden.

 Der Wolf kommt zurück!

Der Wolf kommt zurück!

Foto: Jan Preller - Wald und Holz NRW

Dabei handelte es sich um drei Kamerunschafe, ein Muttertier, einen Jungbock und ein Lamm.

Die Begutachtung vor Ort und die Dokumentation der Situation erfolgte durch das LANUV am gleichen Tag. Es wurden Abstrichproben von allen drei Tieren genommen und zum Senckenberg-Forschungsinstitut Gelnhausen zur genetischen Analyse geschickt. Mit Vorlage der Ergebnisse konnte nun der siebte Nachweis eines Wolfes in Nordrhein-Westfalen seit 2009 und bereits der vierte in diesem Jahr bestätigt werden.

Ob es sich bei den vier Sichtungen in diesem Jahr um einen oder mehrere Wölfe handelt, kann nicht zweifelsfrei festgestellt werden. Anhand der Abstrichproben an den getöteten Ziegen im Kreis Lippe und den Schafen aus dem Kreis Warendorf konnte nun festgestellt werden, dass es sich beim dortigen Verursacher um einen männlichen Welpen aus dem Rudel in Cuxhaven (Niedersachsen) und damit dem gleichen Tier handelt. Das Cuxhavener Rudel hat im Jahr 2015 erstmals Nachwuchs gehabt, die Elterntiere stammen aus den Rudeln in Munster (Niedersachsen) und Altengrabow (Sachsen-Anhalt). Dieser einjährige Wolfsrüde war erstmals durch das Senckenberg-Forschungsinstitut durch genetische Spuren an einem gerissenen Schaf in der Nähe seines Heimatrudels am 16. Februar 2016 dokumentiert worden. In den 38 Tagen bis zum 27. März 2016 hat dieses Tier dann wohl die Strecke von Cuxhaven bis in den Kreis Lippe zurückgelegt (230 km Luftlinie). Vom Kreis Lippe bis in den Kreis Warendorf sind es noch einmal 80km Luftlinie, die der junge Wolfsrüde in den 10 Tagen bis zum 06. April 2016 zurücklegte.

Aus dem Kreis Gütersloh (Rietberg-Mastholte) liegen keine genetisch auswertbaren Spuren vor. Die genetischen Untersuchungen des Individuums im Kreis Paderborn (Borchen) erbrachten nur den Artnachweis aus der Kern-DNA, für eine individualisierte Auswertung lag zu wenig Material vor.

Weitere Informationen
www.wolf.nrw.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort