Themenschwerpunkt:Handlungskonzept gegen Rechtsextremismus und Rassismus Großer Andrang zur Kreis-Integrationskonferenz in der Dumeklemmerhalle

Kreis · Bereits zum fünften Mal lud der Kreis Mettmann zur Kreis-Integrationskonferenz ein. Themenschwerpunkt war in diesem Jahr das Handlungskonzept gegen Rechtsextremismus und Rassismus.

 Das graphische Protokoll, das Merlin Klein (IMAP) von der 5. Integrationskonferenz angefertigt hat.

Das graphische Protokoll, das Merlin Klein (IMAP) von der 5. Integrationskonferenz angefertigt hat.

Foto: Lokal Anzeiger Erkrath/RG

Nach einem Begrüßungscafé wartete mit der türkisch-italienischen Rap-Band Microphone Mafia aus Köln ein besonderer musikalischer Beitrag auf die Teilnehmer bevor Landrat Thomas Hendele die Gäste offiziell begrüßte. Die anschließende Integrationskonferenz begann mit einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Beate Küpper von der Hochschule Niederrhein, der unter dem Titel „Die Abwertung des Anderen“ stand. Küpper erläuterte, wie sich gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zeigt, welche Gefahren sie mit sich bringt und was jeder dagegen tun kann.

Beate Küpper führte den Teilnehmer vor Augen, wie Vorurteile sich auswirken, wie wir im Alltag aufgrund dieser Vorurteile ungeprüft Menschen bestimmten Gruppen zuweisen und wohin das führt. Ihr Impulsvortrag berührte die Teilnehmer sosehr, dass er später in der Mittagspause Hauptgesprächsthema war.

Aber die Integrationskonferenz bot mit dem Besuch von Staatssekretärin Serap Güler auch noch eine Überraschung, die in der schriftlichen Einladung nicht angekündigt war. Da die diesjährige Integrationskonferenz am internationalen Tag der Frau stattfand, war ihre Teilnahme bis wenige Tage vor der Konferenz nicht bestätigt. Sie nahm sich, trotz ihres gefüllten Terminkalenders, spontan Zeit und sprach eine halbe Stunde zu den Teilnehmern.

Moderiert wurde die Integrationskonferenz in diesem Jahr vom IMAP Institute in Düsseldorf, mit dessen Unterstützung auch das Handlungskonzept gegen Rassismus und Rechtsextremismus für den Kreis Mettmann entstanden ist. Das wurde den Teilnehmern vor der Mittagspause vorgestellt. Am Nachmittag ging es darum in einem Worldcafé an fünf Tischen die unterschiedlichen Ziele und Maßnahmen des Konzepts in einer Ideenwerksatt mit Leben zu füllen. An fünf Tischen hielten die Teilnehmer in jeweils fünfzehn Minuten ihre Ideen auf den Papiertischdecken fest, bevor es zum nächsten Tisch weiterging und die dort bereits zu anderen Maßnahmen skizzierten Ideen ergänzt wurden. Im ersten Durchlauf taten sich die Teilnehmer anfangs noch etwas schwer. „Jetzt darf ich endlich einmal auf Tische schreiben und dann fällt mir nichts ein“, witzelte jemand an Tisch zwei, mit Verweis auf die Schulzeit. Das änderte sich schnell, nachdem die Gruppen intensiv über die jeweiligen Maßnahmen diskutierten und am Ende waren die Tischauflagen mit vielen Ideen gefüllt.

Merlin Klein, Seniorberater bei IMAP, führte indes unentwegt ein Protokoll der „graphischen Art“, das den Teilnehmern bildhaft in Erinnerung bleiben wird. Die während des Worldcafés gesammelten Ideen werden vom IMAP Institute übertragen, um sie als Anregungen für die Ziele und Maßnehmen des Handlungskonzepts auswerten zu können.

Das Resümee und Schlusswort des Tages übernahm Kreisdirektor Martin Richter. „Das war bereits die fünfte Integrationskonferenz, die wir hier im Kreis ausgerichtet haben und ich darf Ihnen jetzt schon sagen: In zwei Jahren sehen wir uns zur sechsten Integrationskonferenz wieder.“ Die Konferenz hat sich etabliert und der Teilnehmerkreis ist mit den Jahren gewachsen. Richter fasst den Tag zusammen, lobt den Impulsvortrag von Beate Küpper, drückt seine Freude über die spontane Teilnahme von Serap Güler aus und verabschiedet Barbara Leuchter, die langjährige, engagierte Mitarbeiterin des Kreisintegrationszentrums, in den Ruhestand. Die dankt ihm und kündigt an, dass sie auch in Zukunft nicht untätig sein wird und so wird man sie möglicher Weise auch in zwei Jahren bei der nächsten Kreisintegrationskonferenz wiedersehen.

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