EVK Mettmann Bewegender Abschied von langjähriger Kursleiterin

Kreis · Rita-Maria Kiepe – ein Urgestein des hauseigenen Instituts für Gesundheitsförderung (IfG) geht von Bord. Wir haben kurz vor Ihrem Ausstand noch einmal mit ihr gesprochen.

 Rita-Maria Kiepe verlässt das Instituts für Gesundheitsförderung (IfG) am EVK Mettmann.

Rita-Maria Kiepe verlässt das Instituts für Gesundheitsförderung (IfG) am EVK Mettmann.

Foto: EVK Mettmann

Wann begann Ihre Tätigkeit im Insitut für Gesundheitsförderung?

Im Herbst 2000 begann ich als Kursleiterin im IfG. Seinerzeit war ich mit der Leiterin des Institutes, Frau Klugstedt, durch unseren gemeinsamen Wohnort Wülfrath bekannt. Bei einer gemeinsamen Busfahrt von Mettmann nach Wülfrath sprach mich Frau Klugstedt direkt an, ob ich Interesse an der Kursarbeit in der aufzubauenden Abteilung im EVK Mettmann hätte? Und ich hatte große Lust dazu! Das ist nun tatsächlich 23 Jahre her.

Welche waren Ihre ersten Kurse?

Gestartet war ich mit Kursen zur gezielten Stärkung der Halswirbelsäulenmuskulatur bis zum ganzheitlichen Rückentraining mit Kleingeräten. Später kamen auch spezielle Trainings zur Stärkung von Venen und Füßen beziehungsweise zur Durchblutungsförderung hinzu.Das kombinierte Konzept von Herz-Kreislauf-Training, insbesondere für übergewichtige Erwachsene und Kinder in Zusammenarbeit mit Ernährungsexperten waren damals neu. Daraus entstanden später das gelenkschonende Aquafitness und der Trendsport Nordic Walking.

Gab es in den vielen Jahren Kurse, auf die Sie sich immer besonders gefreut haben?

Das Nordic Walking-Training an der frischen Luft gehörte tatsächlich zu meinen Favoriten. Auch hier hatte mich seinerzeit die Abteilungsleiterin Frau Klugstedt motiviert diese Zusatzqualifikation zu absolvieren. Rückblickend habe ich hunderten Menschen das richtige Gehen an den Stöcken beigebracht. Die Kurse fanden bei Wind und Wetter statt. Neben dem Ausdauertraining wurden so auch die Abwehrkräfte unserer Kursteilnehmer auf ganz natürliche Weise gestärkt. Im wahrsten Sinne des Wortes eine Förderung der Gesundheit. Der gesellige Teil von sportlichen Tagesausflügen in die wunderschöne Natur des nahen Neandertal war mir immer sehr wichtig. Viele Menschen haben dadurch beispielsweise nach dem Tod ihres Partners neuen Lebensmut gewonnen. Das hat mich sehr gefreut und gab meiner Arbeit noch mehr Sinn.

Unterscheiden sich die Teilnehmer heute von denen der ersten Kurse?

Ja, aber einfach nur, weil wir gemeinsam älter geworden sind. Erfreulicherweise haben sehr viele Teilnehmer der ersten Kurse dem IfG über die Jahrzehnte die Treue gehalten und sind mit uns gemeinsam älter geworden. So besuchen aktuell viele Hochbetagte meine Kurse. Deshalb habe ich das Angebot auch angepasst und biete beispielsweise auch eine spezielle Sitzgymnastik für ältere Menschen mit Einschränkungen an. Zudem war mir das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung wichtig. Der Sport kann hier viel Positives bewirken und einen tollen Beitrag zur Inklusion bieten.

Sie haben sich u.a. für den Betriebssport im EVK Mettmann engagiert? Wie kam es dazu?

Aus dem bestehenden Nordic Walking Kursen hatte sich ein betriebliches Lauftraining entwickelt. Bereits 2002 haben wir mit einigen Mitarbeitern am Wuppertaler Firmenlauf teilgenommen. Ab 2004 habe ich dann unsere aktive Teilnahme am Mettmanner Bachlauf organisiert. Sport fördert auch die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit oder den Teamgeist.

Viele junge Menschen des Berufskollegs Mettmann waren bei Ihnen Praktikanten. Was war Ihnen wichtig bei der Nachwuchsförderung?

Junge Menschen haben neue Ideen und bringen frischen Wind. Die Zusammenarbeit mit ihnen hat immer viel Freude gemacht. Es war mir wichtig ihnen zu zeigen, dass sie mit ihrer Arbeit als Kursleitung sehr viel erreichen können. Zudem ist das Berufsfeld vielfältig. Es war schon eine besondere Freude, wenn junge Menschen nach ihrem Praktikum ihre Abschlussprüfung erfolgreich bestanden und zukünftig Sport und insbesondere Sportgeist unterrichten.

Die ehrenamtliche Mitarbeit an der „Messe ab 50“ des Seniorenrates der Stadt Mettmann lag Ihnen immer besonders am Herzen – Warum?

Ich bin sehr gern Teil eines großen Ganzen. In diesem Arbeitskreis haben wir die „Messe ab 50“ so konzipiert, dass ältere Menschen an einem Tag die vielfältigen Angebote gebündelt kennenlernen. Meine aktive Beteiligung war für mich selbstverständlich.

Im neuen Programm 2024 finden wir Sie doch wieder als Kursleiterin, allerdings nur einmal im Quartal. Was planen Sie?

Zum Glück übernimmt eine junge Kollegin meine bisherigen, wöchentlichen Kurse. Gleichwohl fällt mir der Abschied schwer und vielen Teilnehmern scheint es ähnlich zu gehen. So haben Frau Klugstedt und ich eine neue Idee namens „Einen Tag der Entspannung mit leichter Bewegung und Muße“ konzipiert. Hier geht es um leichte Bewegung und eben auch Entspannung. Jeder einzelne Tag steht unter einem Motto, z.B. Aufbruch, Gleichgewicht, Lebensfreude und Danken. Diese Tage können einzeln gebucht werden und sind offen für ehemalige und neue Teilnehmer. Es lohnt sich auf jeden Fall und somit komme ich für diese Reihe noch einmal ins IfG zurück!

Inzwischen leben Sie wieder in ihrem Heimatdorf Lette im Münsterland. Gibt es Pläne für die nun freigewordene Zeit im Ruhestand?

Endlich Zeit und Muße mit meinen Enkelkindern genießen. Vielleicht schreibe ich ein Buch.

Wir wünschen Ihnen alles Gute für den neuen Lebensabschnitt!

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