Keine Angst

Statistisch betrachtet leben wir immer noch in einem der sichersten Länder der Welt. Dennoch steigen unsere Ängste an.

Die Möglichkeit, dass wir Zeuge einer Gewaltstraftat oder Opfer von Pöbeleien oder tätlichen Angriffen werden ist verhältnismäßig gering. Sie steigt an, wenn wir uns häufig an Bahnhöfen aufhalten, denn dort ist die Zahl der Straftaten angestiegen. Nachrichten in den Medien, die von Gewalt und Übergriffen berichten, verunsichern uns, auch wenn die Zahlen bei uns vergleichsweise niedrig sind.

Wie reagiere ich auf Provokationen anderer? Wie führe ich erfolgreiche Konfliktgespräche? Wie verhalte ich mich in Bedrohungssituationen? Wie gehe ich mit Gruppendruck gegenüber mir und anderen um? Wie trete ich selbstbewusst auf? "Diesen Fragen wollen Michael Wilms und Sultan Afandi in einem VHS-Workshop am 24. November und 1. Dezember 2018 in der Grundschule Unterfeldhaus nachgehen", verrät uns VHS-Leiterin Dr. Ursula Moldon über ein neues Angebot im VHS-Programm. Jeweils von 10 bis 13 Uhr sollen die Teilnehmer an diesen beiden Terminen lernen, Konflikte rechtzeitig wahrzunehmen und angemessen zu reagieren. Die Workshop-Teilnehmer lernen dabei auch ihre eigenen Aggressionen zu offenbaren, sie aber nicht gegen sich selbst oder andere zu wenden, sondern sie innerhalb von Übungen und Spielszenen "zu kultivieren" und nach vereinbarten Regeln für zwischenmenschliche Kommunikation austragen. Antworten auf die weiterführenden Fragen "Welche unbewussten körpersprachlichen Signale können zu einem schweren Stand in Konflikten führen?", "Welche Verhaltensweisen signalisieren in Konfliktsituationen mit anderen Unsicherheit und Angst und provozieren somit permanente Machtkämpfe?", "Worin unterscheiden sich kooperative von konfrontativen Konfliktlösungsstrategien?" und "Welche verbalen Strategien können zur Deeskalation beitragen?" finden darin ihre Bedeutung.

Michael Willms ist Sozialpädagoge und leitet ein Jugendzentrum in Hilden. Der 40-jährige war in seiner Jugend erfolgreicher Zehnkämpfer, bevor eine Knieverletzung seinen Weg in eine andere Richtung lenkte. Er studierte Sozialarbeit und Physiotherapie an der Gesamthochschule Essen und hat während seines Studiums den Trainerschein gemacht. Seit 2003 arbeitet er für die Stadt Hilden. Begonnen hat er als Honorarkraft im Sportbereich. Es folgte die Festanstellung als Sozialarbeiter, eine Fortbildung zum Jugendgerichtshelfer in Hannover und weitere Fortbildungen. Wilms hat Kurse in Capoeira, Jiu-Jitsu und anderen Selbstverteidigungstechniken geleitet, hat 2005 mit dem Liege-Fahrrad den Pilgerweg nach Santiago de Compostela (Spanien) genommen und 2006 schließlich mit der freiberuflichen Tätigkeit als Anti-Gewalt- und Deeskalationscoach neben dem Hauptberuf begonnen.

Sultan Afandi ist Erzieher, war in der Vergangenheit auch in Flüchtlingsunterkünften tätig. Der gebürtige Libanese hat Willms über seinen älteren Bruder im Jugendzentrum kennengelernt. "Er hat mich inspiriert, meine Berufswahl und auch meine zusätzlichen Ausbildungen beeinflusst. Ich arbeite sehr gern mit ihm zusammen", sagt er über Michael Willms. Seit längerem sind die beiden in der Leitung von Trainings und Workshops ein eingespieltes Team, das den Teilnehmern gemeinsam viel wissenswertes zu Deeskalation, aber auch zu Selbstverteidigungstechniken vermittelt.

Anmeldungen zu diesem spannenden Workshop sind ab sofort während der Öffnungszeiten der VHS Erkrath im Bürgerhaus Hochdahl oder online über die Homepage www.vhs-erkrath.de möglich.