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Kastration rettet Tierleben

Kastration rettet Tierleben

Mit dem Beschluss des Rates, der am 24. Oktober die Kastrations-, Registrierungs- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen veranlasst hat, konnte der Tierschutzverein Erkrath einen echten Erfolg verbuchen.

(tb) Große Unterstützung erhielt der Vorstand um Vorsitzende Christa Becker von der CDU in Form von den Ratsfrauen Regina Wedding sowie Lore Schulze. "Es war uns ein großes Anliegen, die unkontrollierte Vermehrung der Freigängerkatzen einzudämmen. Auch Bürgermeister Christoph Schulz hat unseren Antrag befürwortet", so die Damen. Wülfrath hat es vorgemacht. Bereits seit geraumer Zeit müssen Besitzer ihre Katzen, die Freigang haben, kastrieren, und chippen beziehungsweise tätowieren lassen. Die Kennzeichnung kann entweder durch einen Transponder (Chip) oder eine gut sichtbare Tätowierung erfolgen. "Bei Zuwiderhandlung müssen die Besitzer mit einem Bußgeld in Höhe von 1000 Euro rechnen", weiß Christa Becker.

"In Wülfrath hat die Drohung alleine schon ausgereicht. Es wurde nicht ein Bußgeld verhängt." Doch was kommen auf die Besitzer für Kosten zu? "Bei einer Katze kostet eine Kastration rund 110 bis 120 Euro, ein Kater ist etwas günstiger. Hier nehmen die Tierärzte zwischen 70 bis 80 Euro", weiß Christa Becker. "Viele Besitzer können sich diese Kosten nicht leisten, dabei bin ich der Meinung, dass Tiere Luxus bedeuten. Wer sie sich nicht leisten kann, sollte es sein lassen!" Nicht alle freilebenden Katzen haben ein Zuhause. Derzeit bereut der Tierschutzverein an zwöf Futterstellen rund 63 Tiere. "Die Zahl variiert ständig. Gezähmte Tiere können vermittelt werden und neue Katzen kommen hinzu", so die Vorsitzende. Pro Jahr werden 30 bis 40 neue verwilderte Tiere gezählt.

Für den Tierschutzverein nicht nur ein finanzieller, sondern auch ein enormer zeitlicher Einsatz. "Ich fange die Katzen alle selbst ein. Das dauert in der Regel rund zehn Stunden. Danach werden sie von uns zu Tierärzten gebracht, kastriert und registriert", erklärt Katzen-Beauftragte Monika Steinert. Die engagierte Ehrenamtlerin schätzt die Ausgaben für Kastration, Entwurmung und Registrierung auf rund 6000 bis 10.000 Euro im Jahr. "Wir finanzieren uns ausschließlich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge", weiß die Erkratherin. "Da steuert jeder noch selbst etwas bei." Um die 10.000 Kilometer fährt allein Christa Becker für den Einsatz des Erkrather Tierschutzvereins im Jahr.

Mit dem neuen Ratsbeschluss hofft der Verein, in Zukunft die in Not lebenden Tiere minimieren zu können. "Eine Katze wirft in der Regel zwei Mal im Jahr. Durchschnittlich drei Kitten überleben und vermehren sich weiter. In einem Zeitraum von drei Jahren nimmt so die Population um 500 Tiere zu und auch die Zahl der Katzen mit schlechtem Gesundheitszustand steigt stetig." Damit freilebende Tiere in Zukunft noch gezielter den Haltern zugeordnet werden können, hat mittlerweile nicht nur das Ordnungsamt ein Transponder-Lesegerät. "Durch den Einsatz unseres Bürgermeisters hat auch die Feuerwehr ein solches Gerät", so Regina Wedding.

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Der Tierschutzverein Erkrath arbeitet seit vielen Jahren eng mit den städtischen Behörden zusammen. Auch Tierschutzvereine aus anderen Städten haben mit den Erkrathern ein engmaschiges Netzwerk aufgebaut. "Da ich im Düsseldorfer Tierschutzverein im Aufsichtsrat sitze, besteht besonders in diese Richtung ein enger Kontakt", so Christa Becker abschließend.