(nic) "Frauen werden in der Regel anders angegriffen als Männer", sagt Carola Heinrich. "Sie werden gewürgt oder festgehalten." Die Trainerin zeigt und übt mit den Teilnehmerinnen, wie sie mit gezielten Tritten und Schlägen aus dem Selbstverteidigungsprogramm des WenDo sich verteidigen können. "Eine ganz wichtige Rolle spielt auch die innere Haltung der Frau und ihr Selbstbewusstsein." Ein Täter sucht sich gezielt mental schwache Opfer aus. Wer aber schon nach Außen hin ausstrahlt, dass er sich selbst beschützen kann, dass er innerlich stark ist, der fällt den Tätern seltener zum Opfer. Wenn es dann aber trotzdem zu einem Angriff kommt, ist es ganz wichtig zu reagieren und das Geübte auch anzuwenden.

Auch eine Folge der Kölner Übergriffe: Der Kauf von Waffen. "Davon halte ich nichts. Die meisten sind nicht im Messerkampf oder im Umgang mit einer anderen Waffe geschult. So kann ihnen im Ernstfall schnell die eingesetzte Waffe entwendet und vom Täter gegen sie selbst angewandt werden." Das CS-Gas trägt man vielleicht die ersten Wochen noch in der Jackentasche mit sich. Später rutscht es immer tiefer in die Handtasche und ist im Fall der Fälle nicht griffbereit. "Besser ist, das einzusetzen, was man dabei hat. Seinen Körper, seine Stimme oder die Handtasche. Gut ist es auch, Kleider zu tragen, in denen man sich wohl fühlt. Die einem auch schon eine gewisse Stärke geben."

Am 21. Mai findet für Erkrather Frauen ein weiterer Selbstverteidigungskurs statt. Dieser ist aber bereits ausgebucht. Weitere Termine finden interessierte Frauen unter www.wendo.eu.