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Bilder erzählen Geschichten

Bilder erzählen Geschichten

Claudia Birkheuer gibt sich nicht mit kleinen Dingen zufrieden. Für die Künstlerin kommen nur großformatige Leinwände in Frage. "Das passt zu meinem Temperament", gibt die lebenslustige Erkratherin gerne zu und verrät zudem, dass jedes ihrer Bilder eine ganz eigene Geschichte erzählt.

(tb) Welche das jeweils sind, können Besucher der neuen Begegnungsstätte "Hand in Hand" des Freundeskreises für Flüchtlinge Erkrath e.V. selbst entdecken. Hier hängen gleich neun der XXL- Kunstwerke in den Räumlichkeiten an den Hochdahler Arkaden. Ausgesucht hat die Künstlerin die Bildkombination allerdings nicht. "Das hat der Vereinsvorstand gemacht", berichtet die Künstlerin ehrlicherweise. Der Vorstand hatte seine ganz eigenen Vorstellungen von den künftig hängenden Werken. "Auf den Bildern sollten Menschen zu sehen sein. Wir haben schließlich auch hier täglich mit Menschen zu tun", erklärt Dieter Thelen, der gemeinsam mit Vorstandskollegin Anja Naujoks das Atelier von Claudia Birkheuer besuchen durfte. Emotionen vermitteln die Bilder alle.

"Auf einem Bild erkennt man beispielsweise einen Klavierspieler vor einer Kriegsruine. Die ersten Besucher haben sofort an ihre Heimat gedacht", erinnert sich Thelen weiter. Dabei stellt das Bild eine viel nähere Szenerie dar. "Ich habe das Elternhaus meiner Mutter in Düsseldorf an der Brunnenstraße gemalt. Die Szene ist genauso gewesen, wie ich sie dargestellt habe. Nach einem Bombenangriff wurde das Klavier aus einer brennenden Bar gerettet und der Pianist fing inmitten des Kriegsgeschehens an zu spielen", gibt die talentierte Künstlerin die Erinnerungen ihrer Mutter wieder.

Claudia Birkheuer ist die erste Künstlerin, deren Werke an den Wänden der Begegnungsstätte Platz finden. Durch Zufall kam die Kooperation zu Stande. "Ich habe Claudia Birkheuer auf dem Hochdahler Markt ganz spontan angesprochen. So schnell kann es manchmal gehen", erinnert sich Thelen. Lediglich die Anbringung der Bildleisten hat einige Arbeit in Anspruch genommen. "Hilfe haben wir von zwei Ingenieuren aus den Flüchtlingsreihen bekommen." Zukünftig soll ganz unterschiedliche Kunst in der Begegnungsstätte zu sehen sein. "Wir möchten die Räume auch anderen Künstlern zur Verfügung stellen und in unregelmäßigen Abständen neue Ausstellungen präsentieren", verrät Anja Naujoks. Wie lange die aktuellen Bilder zu sehen sein werden, steht noch nicht fest.