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Jüngster Künstler auf dem Pfad

Jüngster Künstler auf dem Pfad

Niklas Gründker war gerade 14 Jahre alt, als er seine Skulptur "over troubled water" für den Skulpturenpfad entlang der Düssel entwarf. Manchmal geht das Schicksal ganz eigene Wege, wie bei Niklas.

(RG) Der kam noch vor seiner Schulzeit das erste Mal mit dem Werkstoff Ton in Berührung. Das war auf dem Halfeshof mitten in der Natur. Als er gerade in der dritten Klasse war, erzählte ihm ein Freund von einem Ton- und Keramikkurs in Unterbach. Niklas entschloss sich auch an diesem Kurs teilzunehmen und ist dieser Kursgruppe, gemeinsam mit einem Freund, bis heute treu geblieben. "Man kann mit Ton so gut wie alles machen. Es gibt kaum Grenzen", schwärmt er immer noch von dem Werkstoff. In den Jahren 2016, 2017 und zuletzt im Dezember 2018 stellte Niklas seine Arbeiten in der Caritas Begegnungsstätte in der Gerberstraße aus. Noch läuft die im Dezember gestartete Ausstellung dort und kann besucht werden. Eigentlich hatte Niklas sich gewünscht an der Kunstmeile in Unterbach teilzunehmen, da seine Bewerbung aber nicht mit in die Auswahl kam, wich er auf die Begegnungsstätte als Ausstellungsort aus. Genau dort ist er während einer Ausstellung auch mit Ralf Buchholz von der NEANDERARTgroup in Kontakt gekommen und der fragte ihn, nachdem er seine Werke gesehen hatte, ob er nicht Lust hätte an einem Kunstprojekt mitzuwirken.

Mit seiner Zusage begann für Niklas eine spannende Zeit, in der er auch andere Künstler kennenlernte, die sich am Skulpturenpfad der NEANDERARTgroup beteiligten. Objekte im öffentlichen Raum haben eine andere Größe, als die Arbeiten, die Niklas bisher umgesetzt hatte. Seine Skulptur sollte eine frei über der Düssel hängende glasierte Tonkugel sein, die den Namen "over troubled water" erhielt. Unterstützung erhielt er dabei von Metallbauer Frank Hanke, der den Metallring, in dem die Kugel befestigt wurde, sponserte und bei der Befestigung seiner Skulptur half ihm dann schließlich Ralf Buchholz. Angst vor nassen Füßen durften der junge und der gestandene Künstler dabei nicht haben, denn dazu mussten sie im "Düsselwasser" stehend arbeiten.

Niklas liebt die freie Arbeit mit Ton. "Töpferscheiben sind eher etwas für die Massenproduktion von Tonwaren", erklärt er. Seine Arbeiten sind sehr vielfältig. Neben der Skulptur "over troubled water", an der er insgesamt sieben Wochen gearbeitet hat, hat er in den Jahren mit Ton schon alles Mögliche realisiert. Auch "Auftragsarbeiten", wie ein Teeservice für sechs Personen. Am liebsten lässt er aber seiner Fantasie freien Lauf. So entstanden schon kleinere und größere Skulpturen, wie ein Skater auf seinem Skatebord, eine Schildkröte und ein Elefant oder ein Schachbrett samt Figuren und ein Budda. Viele seiner Arbeiten hat Niklas im Laufe der Jahre verschenkt, manche sogar verkauft, aber die wirklich schönen Stücke, an denen er hängt, haben ihren Platz in der Familie oder in seinem Zimmer gefunden.

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Niklas besucht aktuell noch die 9. Klasse und würde sich freuen, wenn er auch weiter bei Projekten der NEANDERARTgroup mitwirken könnte. Beruflich hat er dennoch andere Ziele als die Kunst. Er würde gerne im sozialen Bereich arbeiten. Vorstellen könnte er sich da die Altenpflege oder den Jugendbereich. Etwa viermal in der Woche ist er im AWO Jugendtreff in Unterbach und hat damit neben der Freizeitgestaltung einen Blick darauf, in welchen Bereichen Sozialpädagogen tätig sind. Was er von seinen Aufenthalten dort aber auch weiß: Im Keller des Jugendtreffs steht ein Brennofen und so wünscht er sich, dass künftig vielleicht auch dort Töpferkurse stattfinden können, denn er weiß nicht, ob er in der Oberstufe noch die Zeit finden wird, am bisherigen Töpferkurs weiter teilzunehmen. Seinem künstlerischen Hobby möchte er dennoch auch in Zukunft treu bleiben und wer weiß: Vielleicht bliebt "over troubled water" ja nicht die einzige Skulptur von Niklas Gründker, die im öffentlichen Raum einen Platz gefunden hat.