„Die Diagnose Darmkrebs ist für alle Patienten ein Schock. Neben der Angst, die Diagnose vielleicht nicht zu überleben, kommt auch die Sorge, wie die Behandlung abläuft und ob ein künstlicher Darmausgang, ein sogenanntes Stoma, notwendig wird“, erklärt Chefarzt Dr. med. Andreas Brauksiepe. Er und sein Team aus der Gastroenterologie führen die Darmspiegelungen durch und erkennen im Fall der Fälle die krankhaften Veränderungen. Im Rahmen der dann einsetzenden Behandlung ist häufig auch eine OP notwendig. Diese übernimmt dann Dr. med. Uwe Knaust, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie oder Chirurgen aus seinem Team. „Ein künstlicher Darmausgang, egal ob er nur zeitweise oder dauerhaft angelegt wird, macht vielen Patienten Sorgen. Schamgefühl, Berührungsängste oder auch die Sorge, diese Öffnung in der Bauchdecke selbst nicht gut versorgen zu können, bereitet vielen Patienten Sorgen“, so der Chirurg. Zudem ist ein Stoma nach wie vor für viele Menschen ein Tabuthema.
Und genau hier, bei den unterschiedlichen Emotionen, Sorgen und Unsicherheiten setzt die neue Kooperation mit der ILCO an. „Die Handhabung eines Stomas und die eigenverantwortliche Wundversorgung - das alles können die Stomatherapeuten in den Krankenhäusern gut erklären. Aber bei Ängsten und dem eigenen Unbehagen, da kommen wir von der ILCO ins Spiel“ erklärt Gabriele Forthmann, Gruppensprecherin der ILCO in Mettmann und selbst Stoma-Trägerin. Sie weiß, dass insbesondere in der Anfangszeit viele Fragen auftreten, meist geht es darum, wie man mit einem künstlichen Darmausgang am gesellschaftlichen Leben teilhaben und seinen Alltag bestmöglich weiterführen kann. „Wir besuchen die Patienten im Krankenhaus oder zu Hause, wir bieten Telefonate oder auch Gespräche per Video an. Wir unterstützen so gut es geht und sind dabei sehr flexibel. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich mit Betroffenen zu treffen und auszutauschen“, so Forthmann weiter. Ihr ist es wichtig, dass die Patienten von den Hilfsangeboten der ILCO erfahren und keine Scheu haben, sich Hilfe oder den Austausch zu suchen.
Im EVK Mettmann soll fortan die Information über das Angebot der ILCO über die Ärzte, Pflegekräfte und Grünen Damen hergestellt werden, darüber hinaus stellt die Organisation auch Infomaterial bereit.
„Wir haben bereits die ersten Flyer ausgeteilt und die Patienten, die sich mit der Diagnose einer Darmerkrankung oder gar Darmkrebs konfrontiert sehen, sind wirklich dankbar für die Unterstützung“, so Chefarzt Dr. Knaust.
Info: Am 22. Oktober referieren die Chefärzte Dr. med. Brauksiepe und Dr. med. Knaust zum Thema „Diagnostik & Therapie rund um den Dickdarm“ und auch die ILCO wird sich vorstellen.
Informationen zur ILCO Deutschland e.V. und den Ortsgruppen finden Betroffene, Angehörige und Interessierte hier: https://www.ilco.de