Sprache: Der Schlüssel zur Integration

Erkrath · Das Thema Integration liegt der Stadt Erkrath seit Jahren am Herzen. Ein besonderes Augenmerk legen die Mitarbeiter auf die Förderung und Eingliederung der Kleinsten. Dabei wird auf Kooperationen mit Kindertagesstätten und Grundschulen gesetzt, aber auch die Betreuung der Familien vor Ort ist ein wichtiger Bestandteil der Integrationsarbeit.

"Für die Entwicklung der Kinder ist die Sprache ein wichtiger Schlüssel. Daher gehört die Betreuung, beispielsweise in einer Kindertagesstätte, zu einem wichtigen Punkt der Integration. Um die Eltern von dieser Notwendigkeit zu überzeugen, haben wir seit ungefähr vier Jahren zwei interkulturelle Mitarbeiter, die sich auch in der Muttersprache mit den Migrantenfamilien unterhalten können", erklärt Andreas Moers, Abteilungsleiter für Jugend und Soziales der Stadt Erkrath. Moers hofft durch den direkten Kontakt mit den betroffenen Familien, auch die Motivation der Eltern zu wecken. "Schließlich muss die Förderung der Kinder auch in den eigenen vier Wänden weitergeführt werden." Positive Feedbacks sammeln die Verantwortlichen besonders von den weiterführenden Schulen. "Der Bildungsstand solcher Jugendlichen, die an einer Frühförderung teilgenommen haben, ist besser geworden."

Die interkulturellen Mitarbeiter tragen ihre Erfahrungen zudem in die Kreise des Integrationsrates, nehmen an Ratssitzungen teil und informieren über Änderungen im Umfeld. Der Integrationsrat wurde erst kürzlich für die neue Legislaturperiode von fünf Jahren gewählt. Insgesamt 15 Plätze galt es zu besetzten. "Die Wahlbeteiligung war mit knapp 15 Prozent zwar nicht hoch, doch wir sind im Vergleich zu anderen Kreisstädten gut aufgestellt", verrät Moers weiter. Auch die international vertretenden Vereine sind in Erkrath zahlreich vorhanden. "Wir haben eine Vielzahl an Vereinen, die ihre Kultur in Erkrath aufrecht erhalten und zudem wichtige Arbeit im Integrationsbereich leisten", weiß Gerd Stecher. Der Sozialarbeiter im Bereich Integration beobachtet den Zuwachs der Familien mit Migrationshintergrund bereits seit Jahren. "Meist sind die Unterschiede so hoch, das kaum Interesse besteht, sich mit anderen Kulturen auseinander zu setzen.

Wünschenswert wäre es natürlich, wenn die einzelnen Gruppen untereinander agieren. Dieses Problem ist nicht in Erkrath gemacht, sondern Vielerorts bekannt." Einen Schritt in die richtige Richtung hofft die Stadt mit ihrem jährlichen Frühlingsfest einzugehen. "Seit Jahrzehnten findet das Fest im Bürgerhaus statt und es ist jedes Mal ein Jahreshöhepunkt, wenn so viele Menschen unterschiedlichster Herkunft miteinander feiern", so Stecher. Auch das neu eingerichtete Kreisintegrationszentrum in Mettmann ist eine neue Anlaufstelle für ausländische Familien. "Hilfe und Angebote sind zahlreich vorhanden, sie müssen einfach nur angenommen werden", rät Moers abschließend.

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