Wie eine echte Großfamilie

Hochdahl · Eingebettet in die grüne Lunge Erkraths liegt das Familienwohnhaus Mogli mit seinen großen und kleinen Bewohnern.

 Einrichtungsmutter Tanja Meisner und Anja Knoche (oben v.li.) gemeinsam mit einem Teil der Großfamilienkids.

Einrichtungsmutter Tanja Meisner und Anja Knoche (oben v.li.) gemeinsam mit einem Teil der Großfamilienkids.

Foto: tb

(tb) Insgesamt fünf Mädchen und fünf Jungs zwischen acht und 16 Jahren leben in dem knapp 300 Quadratmeter großen Haus. Betreut wird der bunte Haufen von insgesamt fünf pädagogischen Fachkräften und einer Hauswirtschafterin.

"Wir leben hier in einer großen Familie zusammen und sind eine richtige Gemeinschaft", weiß Tania Meisner. Die Pädagogin lebt und arbeitet mit den Kindern zusammen unter einem Dach. "Die Familienrituale sind die Selben. Aufstehen, Schule, Hobby- viel Zeit verbringen wir in der Natur oder während gemeinsamen Mahlzeiten." Dass die Kinder untereinander einen starken Zusammenhalt haben, liegt den Betreuern sehr am Herzen. "Niemand wird hier ausgeschlossen oder bevorzugt", so Meisner weiter. Ein Rückzugsort ist trotz dem starken "Wir"- Gefühl notwendig. "Jedes Kind hat bei uns ein eigenes Zimmer und somit einen Raum für eigene Gedanken und Ruhe", erklärt Anja Knoche. Als zweite "Einrichtungsmutter" wohnt die Pädagogin ebenfalls rund um die Uhr in dem Familienwohnhaus. "Die Kinder gehören alle Sportvereinen an, haben eigene Freunde und auch Hobbys. Den Alltag so normal wie nur möglich zu gestalten, ist uns eine besondere Herzensangelegenheit." Die Leidenschaft der elfjährigen Leonie beispielsweise ist der Tanz. Dabei geht es aber nicht um klassischen Standardtanz oder mädchentypisches Ballett, sondern der Hip Hop hat es der Jugendlichen ganz besonders angetan. "Zusätzlich zum Tanz spiele ich noch Gitarre", so die Schülerin. Auch der Haushalt wird gerecht aufgeteilt. "Jeder hat eine Woche lang Küchendienst. Die ganz Kleinen sind von dieser Regel allerdings noch ausgeschlossen und werden mit der Zeit an die Hilfe herangeführt", so die Pädagoginnen.

Das Projekt des Familienhauses wurde bereits 2012 von der AWO ins Leben gerufen und seitdem auch betreut und finanziert. Das knapp 900 Quadratmeter große Grundstück wurde umgestaltet und die Räume des Hauses den Ansprüchen angepasst. Um neben den Hauptversorgungen jedoch noch weitere Aktionen zu veranstalten, oder neue Anschaffungen zu leisten, ist die Familie Mogli auf Spenden angewiesen. Zuletzt erfolgten diese Spenden in Form von tatkräftigen Arbeitsstunden von SPD-Mitglied Manfred Krick und weiteren fleißigen Helfern. In Gemeinschaftsarbeit wurde das Außengelände verschönert und für sicheres bespielen hergerichtet.

"Viele Leute denken, es mangele uns an Spielwaren oder Kleidung. Das ist jedoch nicht der Fall. Eine große Freude wäre es jedoch, wenn der Verein Freunde und Förderer des Familienhauses Mogli neue Mitglieder bekäme. Derzeit sind wir 33 Mitglieder und bewirken schon jetzt eine Menge. Bei einem Jahresbeitrag von gerade einmal 20 Euro können wir mit den Kindern viele schöne Momente verbringen oder sinnvolle Sachen anschaffen", so die Pädagoginnen abschließend.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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