Surfen durch die City

Erkrath · Der Ausschuss für Stadtentwicklung stimmte für einen Testbetrieb von freiem Internet in Erkrath. Dazu werden Außen-Antennen in Straßenlaternen oder an Gebäuden installiert.

 Wer am Hochdahler Markt surfen will, muss dafür bisher noch die eigene Mobilfunk-Flatrate nutzen. In Zukunft könnte das hinfällig werden — denn dann könnten Außenantennen für freies WLAN in Erkrath sorgen.

Wer am Hochdahler Markt surfen will, muss dafür bisher noch die eigene Mobilfunk-Flatrate nutzen. In Zukunft könnte das hinfällig werden — denn dann könnten Außenantennen für freies WLAN in Erkrath sorgen.

Foto: Nikolas Golsch

(nigo) Will eine Stadt ihre Innenstadt attraktiver machen, ist dabei heute nicht mehr nur das Warenangebot an sich entscheidend. Denn ohne vernünftigen Internetempfang mit Smartphone und Tablet in der Einkaufsstraße wird von vielen selbst das beste Warenangebot links liegengelassen. Das scheint nun auch die Erkrather Politik erkannt zu haben — denn auf einen Antrag der Bürger mit Umweltverantwortung (BmU) war in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung Manuel Loser von der "hotspot GmbH" zu Gast. Seine Firma macht möglich, was sich viele wünschen: WLAN in der Fußgängerzone, freies Internet in Geschäften und auf öffentlichen Plätzen.

"Trotz Mobilfunk-Flatrate wünschen sich viele Bürger heute, überall frei surfen zu können", sagt Loser. Denn wer mobile Datenübertragung nutzt, muss meist auch dafür zahlen. "Und gerade in den Innenstädten ist der Empfang oft nicht sonderlich berauschend", fügt Loser hinzu. Monheim ist da schon ein ganzes Stück weiter als Erkrath. Seit dem vergangenen Jahr können die Bürger dort an zentralen Punkten wie dem Busbahnhof oder dem Marktplatz kostenfreies WLAN nutzen. Möglich machen das Außen-Antennen, die an öffentlichen Gebäuden platziert sind, in Straßenlaternen eingebaut wurden oder auf dem Gelände von Unternehmen eingerichtet worden sind. "Eine Reichweite von 250 bis 500 Meter habe solch eine Antenne", sagt Loser.

Auch in Erkrath sei es grundsätzlich möglich, solche Antennen zu installieren — beispielsweise in der Bahnstraße, am Hochdahler Markt oder auch am Neuenhausplatz. So einfach, wie sich das einige Ausschussmitglieder vorgestellt hatten, ist das jedoch nicht. "Dafür muss erst mal die technische Infrastruktur geschaffen werden", so Loser. Das heißt: Es müssen Stromanschlüsse verlegt werden und es müssen Kabel gezogen werden. Dass die Stadtwerke da gerade ihre Straßenlaternen modernisieren, kommt gelegen — denn es sei durchaus üblich, in den Laternen die benötigten Antennen einzubauen.

Dass das eine gute Sache sein, da waren sich alle Ausschussmitglieder einig. Einstimmig folgten sämtliche Fraktionen einem Antrag der BmU, ein Testprojekt in Erkrath zu starten. Das wird dann vermutlich am Hochdahler Markt oder am Neuenhausplatz installiert werden. Derweil sicherte Manuel Lose zu, ein kostenloses Angebot für eine solche Testphase zu erstellen. Würde sich die Stadt für die Realisierung des Gesamtvorhabens entscheiden, kämen Kosten von 150 Euro pro Antenne und pro Monat auf sie zu.

Die Stadt muss dabei den Bürgern das WLAN nicht zwingend kostenfrei zur Verfügung stellen. Es gibt verschiedene Modelle — solche, bei denen das Internet für einen Zeitraum von vier Stunden genutzt werden kann und solche, bei denen es nur 20 Freiminuten pro Gerät und Tag gibt. Danach muss jeweils gezahlt werden. "Das liegt dann ganz an der Stadt, ganz allein an den Vorstellungen von Verwaltung und Politik", sagt Loser.

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