Sanfte Töne bei der SPD

Erkrath · SPD-Bürgermeisterkandidat Detlef Ehlert eröffnete am Sonntag offiziell seinen Wahlkampf. Seine Rede beim Neujahrsempfang war ein zärtliches und authentisches Bekenntnis zu Erkrath, jedoch keine aufrüttelnde Kampfrede — Eine Analyse.

 Will im September Erkraths Bürgermeister werden: Detlef Ehlert (55) beim Neujahrsempfang der SPD am Sonntag.

Will im September Erkraths Bürgermeister werden: Detlef Ehlert (55) beim Neujahrsempfang der SPD am Sonntag.

Foto: Nikolas Golsch

(nigo) So langsam geht es los, so langsam beginnt in Erkrath der Wahlkampf. Noch knappe acht Monate verbleiben, bis im September ein neues Stadtoberhaupt gewählt wird. Die beiden großen Parteien haben ihre Kandidaten bereits nominiert, für die CDU geht Christoph Schultz (33) ins Rennen um das Rathaus, für die SPD tritt Detlef Ehlert (55) an. Und der eröffnete seinen Wahlkampf offiziell am vergangenen Sonntag, beim Neujahrsempfang seiner Partei im Bürgerhaus. Viele waren gekommen, wollten hören, wie der SPD-Kandidat Genossen und Wähler auf den bevorstehenden Kampf im traditionell eher konservativ dominierten Erkrath einstimmt.

Unterstützung erhielt Ehlert dabei vom Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD), der am Rednerpult den Anfang machte. "Auch mir haben zu Beginn des Wahlkampfes nicht allzu viele zugetraut, dass ich die Wahl gewinne — doch es kam anders, manche haben gar von einem Wunder gesprochen", sagte Geisel. Das traue er seinem Genossen Ehlert auch zu, wünsche es ihm. Es waren sanfte Worte die Geisel an seinen Genossen richtete, es waren leise Töne. Er hoffe darauf, in Zukunft mit einem Erkrather Sozialdemokraten Hand in Hand die Zusammenarbeit zwischen Erkrath und der Landeshauptstadt fördern zu können. Das waren seine letzten Worte, dann war es am Landrat Manfred Krick, Ehlert das Beste zu wünschen. Der dritte im Bunde der Redner war dann schließlich Ehlert selbst.

Wer Detlef Ehlert kennt, hatte eine feurige Kampfrede erwartet, eine Rede mit Elan und Kampfgeist. Und vor allem eine lange Rede. Doch er hielt sich überraschend kurz, verzichtete auf große Worte, blieb sachlich, beim Thema. Und er wählte, wie schon Geisel zuvor, leise Töne. Seine Rede war ein Bekenntnis zu seiner Heimat Erkrath und eine Grundsatzrede für seine Kampagne zugleich. "Ich liebe diese Stadt, ich mag die Menschen und ich bin einer von hier", sagte der Kandidat. "Ich will weder eine Ausweitung des Gewerbegebiets an der Neanderhöhe, noch Autoverkehr in der Bahnstraße", erläuterte er kurz darauf. Das Klimaschutz- und Stadtentwicklungskonzept sehe er als unumgängliche Leitpapiere für das politische Handeln in Erkrath.

Ehlert kam authentisch daher, bleib seiner politischen Linie treu, sprach als Sozialdemokrat durch und durch. Doch es war keine aufrüttelnde Kampfrede gegen den politischen Gegner, keine mit Elan und Feuereifer. Es war alles in allem ein zärtliches Bekenntnis zur Stadt Erkrath, seiner Heimat, aber kein flammendes Plädoyer, wie es zu erwarten gewesen wäre. Ein zartes Pflänzchen für den Auftakt zum Wahljahr 2015, ein sanfter Einstand vor den Genossen im Bürgerhaus.

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