Konzert in der Höhle Schmuddelwetter, aber Bernd Scholl wärmte die Herzen

Erkrath · Sonntag – Schmuddelwetter auch in der Naturhöhle des Neander No. 1. Katarina Klusemann hatte dem Förderverein MS-Treff Erkrath e.V., die inzwischen für Bernd Scholl dem hessischen Ambient Musik-virtuosen zur Kultstätte avancierte Höhle wieder einmal für das Benefizkonzert kostenlos zur Verfügung gestellt und ermöglichte zwei sehr schöne Konzerte.

Schmuddelwetter, aber Bernd Scholl wärmte die Herzen
Foto: Klaus M. Weber

Der Veranstalter hatte schon Bedenken, denn hier und da tropfte es doch von der Decke der Naturhöhle. Frühzeitig waren Bernd Scholl, der Künstler am Keyboard und der Klänge, trotz Stau und Klaus Weber, der Zauberer, der optischen Leckerbissen, in der Höhle erschienen, um die technischen Geräte an den Stellen zu platzieren, wo sie vor den Witterungseinflüssen in der Höhle geschützt waren. Das klappte letztlich hervorragend.

Schneller als der Förderverein MS-Treff Erkrath es erwartete, war das Konzert von Bernd Scholl in der Höhle des Neandertal No. 1. ausverkauft. Kurzfristig boten Bernd Scholl und Klaus Weber an, um 20.15 Uhr am gleichen Abend ein zweites Benefizkonzert stattfinden zu lassen. Es waren deswegen zwei Konzerte anberaumt, da der Veranstalter Wert auf Qualität und Wohlbefinden legte und deshalb die Kapazität der Besucher auf 60 Personen je Konzert limitierte. Man konnte im Vorfeld den Besuchern, viele von ihnen kannte man über Jahre und es hat sich auch schon persönlich Sympathie füreinander entwickelt, davon überzeugen, dass in einer Naturhöhle auch ab und zu Tröpfchen von der Decke fallen können. Es war alles kein Thema. Versehen mit Sitzpolstern und für den Notfall Decken harrten alle gespannt auf das, was kommen sollte.

Unter dem Motto „An Evening in the Cave“ präsentierte Scholl ein Programm mit dem Besten aus den vergangenen vier Jahren und überraschte gleichzeitig mit einigen, musikalischen Neuheiten. Begleitet wurden diese „Leckerbissen“ von den überragenden Naturaufnahmen des Solinger Fotografen Klaus M. Weber, die in einer virtuellen und visuellen Einheit mit der Musik die Sinne berauschen.

Wenn die Musik startet, ist bei den Zuhörern der Entspannungsbutton gedrückt. Alles um sie herum wird unbedeutend. Wasser Tröpfchen, sie hielten sich im Laufe des Konzertes in Grenzen, die doch nicht gekommene befürchtete Kühle, aber das nicht zu verleugnende klamme Gefühl. Alles unwichtig. Wichtig waren die musikalischen und optischen Einflüsse, die einen komplett vereinnahmten.

Man ist von der ersten Sekunde an fasziniert und hört still und ergriffen der Musik zu und schaut sich auch mit Begeisterung die Bilder an, die einem vermitteln, dass es doch wert wäre diese schöne Erde zu erhalten.

Es gab neue Stücke wie „Culture and Spirit“, „Seduction“ „Misty rain Moon“ und „Lunar eclipse“, aber es wurden auch nicht die Ohrwürmer vergangener Jahre vergessen. „Indian full moon spirit“, „Voices in the wind“ und „Eternal Universe” gehörten dazu. Zu den obligatorischen Zugaben gehörten „Secret Labyrinth“ und „Celtic Prayer“. Natürlich umfasste das Programm weitaus mehr Stücke.

In der Pause verwöhnten Katarina Klusemann und ihr Team das Publikum mit regionalen und saisonalen Eintöpfen und anderen Köstlichkeiten. Nach der Pause und dem kulinarischen Verwöhnprogramm ging es mit musikalischen und optischen Leckerbissen weiter. Noch eine Dreiviertelstunde Musik und Bilder vom Feinsten und dann, nach fast eineinhalb Stunden, war das Konzert leider zu Ende.

Es war wieder einmal ein Verwöhnprogramm für die Sinne, die Seele und zum Entspannen. Mit etwas Verspätung begann das zweite Konzert mit etwas weniger Zuhörern, aber mit der gleichen Begeisterung.

Wie in jedem Jahr wurden die Konzerte vom Förderverein MS-Treff Erkrath e.V. organisiert. Mit dem Erlös ermöglichen Bernd Scholl und Klaus Weber und natürlich die Besucher dem Förderverein die Unterstützung seiner sozialen Projekte und so geht der Erlös wie in den vergangenen Jahren an die Selbsthilfegruppe für Multiple Sklerose Betroffene in Erkrath.