Leserecho Geteilte Freude über den Erhalt des Stadtweihers

Hochdahl · Folgender Leserbrief zum Thema „Erkrather Grüne freuen sich über den Erhalt des Stadtweihers“ erreichte unsere Redaktion.

Leserecho: Geteilte Freude über den Erhalt des Stadtweihers
Foto: Stadt Erkrath

„Es sind nicht nur die Parteigebundenen die sich über den Erhalt des Stadtweihers in Hochdahl freuen. Es sind nicht nur Hochdahler die sich über den Erhalt freuen, sondern auch mich, aus Alt-Erkrath, hat die Nachricht sehr gefreut.

Der Tag, an dem ich diesen Leserbrief schreibe, ist Dienstag, der 13. Juni. Wir haben seit Wochen in Erkrath keinen Regen gesehen.Dankbar müssen wir für jede Art der Speicherung von Regenwasser sein.Deswegen ist mir insbesondere der zeitnahe Umbau der Infrastruktur, verbunden mit der dann zusätzlichen Einleitung, wichtig. Als Beispiel dafür, dass so etwas in Erkrath möglich ist.

Warum ist das wichtig? Nicht nur zukünftige Generationen, sondern schon wir erleben den Klimawandel.Mit langen Dürrephasen und Starkregenereignissen wie im Juli 2021. Deswegen brauchen wir Wasserflächen zur Kühlung der Umgebung. Als zusätzlichen Puffer für Starkregenereignisse.

Seit Jahren mache ich mich für die Speicherung von Regenwasser stark. Wir brauchen die Regenwasserspeicherung nicht nur im Stadtweiher, sondern auch in den Haushalten. In den Privathaushalten kann das zur Wässerung vom Garten, der Wäsche (bei entsprechendem Einbau von Filtern) wie auch zur Toilettenspülung genutzt werden.

Deswegen ist es für mich unverständlich, dass es bei allen Neubauprojekten in Erkrath nicht die Pflicht zur Speicherung von Regenwasser, in Zisternen oder ähnlichem, gibt. Maximal wird die „Schwammtechnik“ eingesetzt. Das heißt, dass im groben Überblick das Wasser durch im Untergrund verbautes Material in Poren gespeichert wird, und es dann nach und nach in die Kanalisation abfließt.

Doch gerade die Neubaugebiete wie die Düssel-Terrassen, das neue Gymnasium am Neandertal, der Neubau auf der Hasenwiese, der Ginkhof, die Feuerwehrwache usw. bieten die Möglichkeit, Regenwasser durch entsprechende Baumaßnahmen zu speichern. Grob gesagt: „Wenn der Bagger einmal anrückt… kann er auch direkt etwas tiefer buddeln.“

Das bestehende Kanalnetz müsste nicht den Bedürfnissen der Neubaugebiete angepasst werden. Die Rohre, in den Naubaugebieten, würden entsprechend kleiner ausgelegt, der Nutzen um so größer. Insbesondere der Neubau des Gymnasiums, die Stadt Erkrath ist der Bauherr, bietet die Möglichkeit das gesamte Projekt ‚Nachhaltigkeit‘, also mit Solarenergie, Dämmung und Regenwasser Speicherung, anzulegen.

An dieser Stelle ist in Erkrath, politisch, noch viel Luft nach oben. Es reicht nicht eine kostenlose Starkregenberatung anzubieten. Es ist nun mal aufgrund der topografischen Lage so, dass bei Regen das Wasser von den Hängen runter kommt. Daran kann die Beratung nichts ändern.

Die Bewohner im Tal werden dann wieder Probleme haben. So wie ich das verstehe, muss dann die Abwasserordnung geändert werden (Stichwort ‚Regenwassereinleitungspflicht‘) und Maßnahmen wie der Einbau von Zisternen oder ähnlichem verbindlich in die Bauleitplanung aufgenommen werden. Um somit, vor Ort, einen kleinen Beitrag für die Zukunft zu leisten.

Der Erhalt des Stadtweihers kann daher, aus meiner Sicht, nur der Anfang eines Umdenkprozesses sein.“

Bernd Herrmann, Erkrath

Hinweis: Die in Leserbriefen geäußerte Meinung gibt nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich außerdem sinngemäße Kürzungen vor. Anonyme Zuschriften bleiben unberücksichtigt.

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