Kreis Mettmann installiert semistationäre Geschwindigkeitsüberwachungsanlage auf der A 3 Pilotprojekt: Anlage ist deutschlandweit einzigartig

Kreis · Seit der Baustelleneinrichtung auf der A 3 zwischen Mettmann und Hilden im September 2014 kam es bis Ende Oktober dieses Jahres im Baustellenbereich zu 411 Verkehrsunfällen. Dabei wurden sechs Personen schwer, 47 leicht verletzt.

 (v.li.) Ekkehard Oberbeckmann (Autobahnpolizei Düsseldorf), Thomas Hendele (Landrat des Kreises Mettmann), Bernd Schneeweiß (Leiter des Kreis-Straßenverkehrsamtes), Gerrit Palm (Leiter Vertriebsaußendienst Jenoptik Robot).

(v.li.) Ekkehard Oberbeckmann (Autobahnpolizei Düsseldorf), Thomas Hendele (Landrat des Kreises Mettmann), Bernd Schneeweiß (Leiter des Kreis-Straßenverkehrsamtes), Gerrit Palm (Leiter Vertriebsaußendienst Jenoptik Robot).

Foto: Kreis Mettmann

In den meisten Fällen entstand Sachschaden.

Die Unfallkommission für Bundesautobahnen kam zu dem Schluss, dass die Unfallhäufigkeit vor allem auf zu hohe Fahrgeschwindigkeiten zurückzuführen ist und hat deshalb empfohlen, für die Dauer des Baustellenbetriebs eine Geschwindigkeitsüberwachungsanlage zu installieren. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat daraufhin den Kreis Mettmann als zuständige Behörde angehalten, die Empfehlung der Unfallkommission umzusetzen.

Bei der Abstimmung hinsichtlich der Anforderungen an das Messgerät waren sich die Bezirksregierung Düsseldorf, der Landesbetrieb Straßen NRW, die Autobahnpolizei und der Kreis Mettmann einig, dass eine rein ortsfeste Messanlage nicht sinnvoll sei, da sich die Spurführung der Baustelle im Bauzeitraum mehrfach ändert und somit auch die Gefahrenstelle (das jeweilige Baufeld) wandert. Sinnvoll sei nur eine Messanlage, die auch spontan versetzt werden kann und unabhängig von einer Netzstromversorgung ist.
Nachdem eine derartige Anlage zunächst nicht auf dem Markt war, hat die Physikalisch Technische Bundesanstalt inzwischen einer semistationären Anlage der Firma Jenoptik Robot die Zulassung erteilt.

Das Mess-System ist ein auf einem Anhänger aufgebauter Laserscanner, wie er bereits in den stationären Systemen der Firma eingesetzt wird. Der Anhänger kann von einem Zugfahrzeug unproblematisch und innerhalb kürzester Zeit umgesetzt werden. Durch Hydraulik kann die Fahrachse komplett in den Anhänger eingefahren und dieser plan an den jeweiligen Messpunkten aufgestellt werden. Auch die für die Stromversorgung erforderlichen Akkumulatoren finden in dem Anhänger Platz.

Diese Anlage wird der Kreis Mettmann nun mieten und für die Dauer der Bauarbeiten (voraussichtlich bis Ende 2016) auf der A 3 einsetzen. Die Baustelle hat eine Gesamtlänge von 6,5 Kilometern. Davon liegen 5 Kilometer im Zuständigkeitsbereich des Kreises Mettmann. Innerhalb der Baustelle ist die Geschwindigkeit im Regelfall auf 80 km/h begrenzt. In Bereichen mit geringeren Fahrbahnbreiten wird die Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h reduziert.

Die Mess-Standorte wurden mit dem Landesbetrieb Straßen, der Bezirksregierung Düsseldorf, der Autobahnpolizei und der Firma Jenoptik Robot einvernehmlich festgelegt. Die Messanlage ist im Baufeld an unterschiedlichen Punkten für unterschiedliche Spurkombinationen einsetzbar. Es ist beabsichtigt, immer eine Doppelspur in einer Fahrtrichtung zu messen. Dies kann, in Abhängigkeit der Bauarbeiten, vom Fahrbahnrand oder auch von der Fahrbahnmitte aus geschehen.
Insbesondere die Bezirksregierung Düsseldorf, aber auch das Landesverkehrsministerium, der Landesbetrieb Straßen und die Autobahnpolizei haben ein großes Interesse an der neuen semistationären Messanlage und den sich damit ergebenden flexiblen Messmöglichkeiten.

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